Große Gefühle, Luftbrücke und Rosinenbomber

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Das Buch „Kinder der Luftbrücke“ spielt 3 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg in den Jahren 1948 bis 1949 und Berlin ist in vier Zonen aufgeteilt, vorwiegend aber in Ost-und Westberlin. Ostberlin wird von den Russen verwaltet und Westberlin von den drei anderen Alliierten, aber am meisten von den Amerikanern. Die Hauptfigur ist Nora, Mutter von zwei Kindern, die versucht ihre Familie zu versorgen. Zur Familie gehört noch die Mutter von Nora und ihre Schwester Hanni, die als Krankenschwester arbeitet. Nora findet Arbeit als Übersetzerin und Dolmetscherin bei der Air Force am Flughafen Tempelhof. Dort lernt sie Ella kennen, die ebenfalls als Übersetzerin dort arbeitet und befreundet sich mit ihr. Bisher war die Versorgung immer von Ost nach West, aber plötzlich riegeln die Russen die Versorgungswege ab. Um die Westberliner nicht verhungern zu lassen, richten die Alliierten die Luftbrücke ein, um Lebensmittel nach Westberlin zu bringen. Einer der Piloten ist Matthew Reynolds, der unermüdlich von Wiesbaden nach Berlin Tempelhof fliegt. Da Nora mit ihrem Vorgesetzten eines Tages die Zählung der Lebensmittel erledigen muss, lernt sie Matthew kennen. Zwischen den Beiden entwickeln sich Gefühle füreinander und sie treffen sich immer in den kurzen Pausen zwischen den Flügen. Aber Nora ist noch verheiratet und ihr Mann gilt seit fünf Jahren als vermisst. Nora befindet sich nun in einem großen Zwiespalt, denn sie liebt Matthew sehr, andererseits weiß sie nicht, ob ihr Mann noch lebt und sie möchte ihre Kinder nicht in einen Zwiespalt bringen, da diese sehnsüchtig auf die Rückkehr ihres Vaters warten.

Die Autorin hat diesen Zwiespalt sehr gut herausgearbeitet, aber auch die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ist sehr authentisch und zeigt auf, wie das Leben in der Zeit in Westberlin war. Der Schreibstil ist leicht verständlich und flüssig geschrieben. Die Kapitel sind meistens kurz und tragen auch das Datum des Monats und Jahr des jeweiligen Geschehens.

Auch das Cover des Buches passt sehr gut zu der Geschichte, denn man sieht die Kinder, die erwartungsvoll auf die Flugzeuge warten. Denn ein pilot hatte die Idee, in Taschentücher Rosinen und Bonbons zu packen und diese als Fallschirme an die Kinder zu verteilen. Deshalb wurden diese Flugzeuge auch Rosinenbomber genannt.

Fazit: Ein absolutes Lesevergnügen und damit eine klare Leseempfehlung!