Sehr unterhaltsam

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lehrerrot Avatar

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Das Layout des Buches ist ansprechend und macht Lust zum Lesen.
Es ist mein erster Roman der Autorin und ich lese gerne Geschichten, in denen Fiktion und historische Geschichte aufeinandertreffen.
Ich hätte bei diesem Roman erwartet, dass die Ereignisse der Jahre 1948 und 1949 in Berlin historisch aufgearbeitet werden und nicht bloß die Ereignisse in einem Schreibbüro der Amerikaner im Flughafen Tempelhof breit getreten werden. Die beschriebene Zeit war geprägt von Ängsten, Hunger, Kälte und Entbehrungen. Das gilt für alle Menschen, die hier lebten. Darüber berichtet die Autorin nicht.
Norahs Geschichte mit den kleinen Kindern hat mich aber sehr berührt, vor allem die Tatsache, dass sie trotz der Lebensmittelmarken zu wenig zum Essen hatten. Sie lebt auf engem Raum mit ihrer Mutter, Schwester und dessen Verlobten. Sorgen und Nöte steigen von Tag zu Tag und Norah braucht unbedingt einen Job, den sie gottseidank im Schreibbüro des Flughafens Tempelhof findet. Als dann die Sowjets Berlin abriegeln, herrscht große Hungersnot. Erst die von den Amerikanern organisierte Luftbrücke ermöglicht halbwegs ihr Überleben.
Juliane Weinberg erzählt ihre Geschichte aus der Sicht von Nora. Ich fand sie und auch alle anderen Charaktere sehr authentisch beschrieben und konnte ihre Gedanken gut nachvollziehen. Der Schreibstil ist flüssig mit einfachen Sätzen und lässt sich dadurch leicht lesen.
Fazit: Ein unterhaltsamer Roman, dessen Fokus auf der Liebesgeschichte liegt.