Aus der Sicht eines Kindes

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throki Avatar

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Das Buch beruht auf Tatsachen, ist aber in Romanform aus der Sicht des elfjährigen Natan geschrieben. Er ist ein jüdisches Kind und wird mit Hilfe einer Rettungsorganisation aus Berlin weggebracht, er überlebt als Einziger aus seiner Familie den Holocaust.
Zusammen mit zahlreichen anderen Kindern gelingt die Flucht aus Nazideutschland und nach einer langen und anstrengenden Odyssee landet die Gruppe in einem kleinen italienischen Dorf. Dort schmiedet der Pfarrer Don Arriego einen mutigen Plan, um die Kinder in Sicherheit zu bringen.
Natans Bestreben ist es allen Menschen ein Denkmal zu setzen, die zu der Rettung der Kinder beigetragen haben. Egal, ob es der Bäcker aus dem Dorf ist oder die Schneiderin, die den Mädchen das Rüstzeug für ihr späteres Leben vermittelt, oder der Leiter der Gruppe Josko, der immer Ruhe ausstrahlt und den Kindern die Sicherheit vermittelt, die ihnen durch die Flucht verloren gegangen ist.
Ivan Sciapeconi schreibt in einem kindlich-naiven Stil, aber trotzdem mit großer Weisheit. Die Kinder bleiben Kinder, auch wenn sie in dieser schwierigen Situation oft über sich hinauswachsen müssen und Dinge erleben, die Kinder eigentlich nicht erleben sollten.
Der Autor setzt damit auch ein Denkmal für alle Kinder auf der Flucht, auch sie erleben heute schreckliche Ereignisse und müssen kämpfen, um zu überleben. Damit hat das Buch einen sehr aktuellen politischen Bezug.
Das eindringliche Titelbild hat mir sehr gut gefallen und das Buch ist auf jeden Fall lesenswert.