bewegend ja, hat mich aber nicht gefesselt

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kraberg Avatar

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Natan, 11 Jahre alt, macht sich alleine ohne Eltern und dem kleinen Buder Sami auf eine ungewisse Reise. Ziel ist Palästina. Recha Freier sammelt ihn und andere jüdische Kinder ein und versucht damit ihr Leben zu retten. Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten, dieser Natan ist allerdings eine Fiktion. Durch ihn lässt der Autor uns an der Flucht der Kinder und Begleiter teilnehmen. Und die ist abenteuerlich, geht quer durch Europa mit vielen Unwägbarkeiten. Die Gruppe trifft aber auch auf Menschen mit großem Herz.
Im Buch hat es mir an Tiefe bei den Beschreibungen der Ängste der Kinder gefehlt. Sicher waren viele stark traumatisiert. Das ist nicht richtig bei mir angekommen. Was mir aber gut gefallen hat war, dass der Autor gleich am Angang den Icherzähler, Natan, berichten lässt, dass er bereits seit er es gelernt hat, immer laufen muss. Selbst wenn seine Füße stillstehen, sind es die Gedanken, die ihn weitertragen. Vielleicht ist Natan so vor seinen Ängsten geflohen.
Natan will sich auch alles über seine Flucht merken, schafft es auch, meistens. Dadurch wirken manche Kapitel aber wie eine straffe Aufzählung von Fakten. Beim Lesen fand ich das gewöhnungsbedürftig. Gut gefallen haben mir aber Natans Dank gegenüber den Helfern. „ich hoffe aus tiefstem Herzen, dein Name werde nie vergessen“. Ich bin überzeugt, durch dieses Buch wird sein Wunsch in Erfüllung gehen. Von mir gibt’s 3,5 Lese-Sterne.