Gedanken einer Flucht

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
lesequeen Avatar

Von

Sehr anschaulich und sogar poetisch beschreibt der Ich-Erzähler seine ersten Jahre, seine Eltern, seinen Bruder Sami. Ein zufriedenes Leben in Berlin-Charlottenburg.
Bis der jüdische Vater abgeholt und Natan allein auf „Reise“ geht.
Diese Reise rettet sein Leben. Sie ist gefahrvoll, kompliziert, es geht über viele Stationen, das Ende ist ungewiss, aber stets ist da die Hoffnung, dass es weitergeht, sich Jemand kümmert. Die Kinder und Jugendlichen haben Glück und viele Helfer. Aber ein tief sitzendes Misstrauen, Rachsucht, große Angst und Wut bleiben. Vor allem Wut auf die, die anders hätten handeln sollen.
Ivan Sciapeconi beschreibt sehr gut, vorstellbar. Er fängt Stimmungen ein, beschreibt die Gefühle ausführlich, schildert minutiös die Etappen der Flucht.
Helfer werden bewusst namentlich genannt, sie alle und ihre Taten, ihr Mut und das Risiko, das sie eingingen, sollen nicht vergessen werden. Ein ehrenvolles Gedenken an die Gerechten der Völker.