Joškos Kinder

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Zusammen mit anderen jüdischen Kindern tritt Natan die Flucht aus Berlin und quer durch Europa mit Ziel Eretz Israel an. Nach einem längeren Aufenthalt in Slowenien landen sie in dem kleinen italienischen Dorf Nonantola. Auf ihrem Weg werden die Kinder von einigen Erwachsenen begleitet, allen voran Joško, der für alle ein offenes Ohr hat und sich unermüdlich um die Versorgung und Ausbildung der Kinder und Jugendlichen kümmert. Als die Braunhemden auch in Italien immer näher kommen, tut sich das ganze Dort zusammen.

Das Buch basiert unter anderem auf Erfahrungsberichten von Joško und einem der jüdischen Kinder, Sonja. Die Hauptperson Natan ist fiktiv, was mir aber erst durch das Nachwort des Buches klar wurde. Die anderen Geflüchteten werden am Ende des Buches mit Namen, Alter und Herkunft aufgelistet. Die Zeitleiste bleibt leider etwas wage.

Der (in der deutschen Übersetzung) titelgebende Don Arrigo spielt im Buch nur eine untergeordnete Rolle, auch wenn er vielleicht im Hintergrund viele Fäden gezogen hat. Daher hätte ich das Buch eher nach Joško benannt oder direkt aus dem Italienischen übersetzt: 40 Mäntel und ein Knopf.

Das Cover zeigt einen Jungen, der auf einem Stapel Koffer an einem Bahnhof sitzt. Es drückt gut aus, dass Natan seine Flucht alleine ohne Familie antreten muss, aber tatsächlich ist er immer in einer Gruppe mit zeitweise über 40 Kindern und Jugendlichen unterwegs.

Das Buch regt zum Nachdenken an. Ich hätte gerne noch mehr Details über die Zeit in Slowenien, die weiteren Lebenswege einzelner Kinder und über die Ereignisse nach der Abreise aus Nonantola erfahren. Daher steht jetzt auf jeden Fall die Hintergrundliteratur auf meiner Leseliste.
Das Buch zeigt aber auch, dass jeder einzelne während des zweiten Weltkriegs in der Lage gewesen wäre zu helfen, und wenn es nur mit Nadel, Faden und einem einzelnen Knopf gewesen wäre.