Kinder, die schnell erwachsen werden mussten

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hoelzchen Avatar

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Nathan, ein 11jähriger, jüdischer Junge aus Berlin, verbringt zusammen mit vierzig anderen Kindern aus ganz Europa, einige Zeit in Italien. Sie alle wurden von den Eltern fortgeschickt, um dem Naziterror zu entkommen. Der Pfarrer Don Arrigo nimmt sie in Obhut und viele Dorfbewohner und Dorfbewohnerinnen unterstützen ihn. Das Ziel der Kinder: Israel. Als die Situation sich mehr und mehr zuspitzt, denn die Nazis rücken näher, muss es schnell gehen und die Kinder müssen außer Landes gebracht werden. Dank der unermüdlichen Hilfe vieler Menschen, können die Kinder gerettet werden.
Der Roman basiert auf einer wahren Begebenheit. Der Protagonist Nathan ist fiktiv, viele andere, hier benannte Personen, gab es wirklich, wie man dem Nachwort entnehmen kann. Das Cover hat mich sofort angesprochen, ahnt man schon worum es geht und der Klappentext überzeugte mich auch. Ich lese sehr gerne Bücher aus diesem Genre. Leider aber, konnte dieser Roman mich nicht überzeugen. Der Schreibstil hat mich überhaupt nicht angesprochen. Viele Abschnitte waren nur eine Aneinanderreihung von Fakten, tatsächlich fehlte mir hier die Emotionalität. Im ersten Teil passierte nicht viel, so dass ich mich schon zum Lesen zwingen musste, was sehr schade ist, denn das Thema ist so wichtig und man kann gar nicht genug über diese Zeit lesen. Zum Ende hin kam dann mehr Spannung auf und ich wünschte mir so sehr, dass die Flucht erfolgreich lief. Die Stärke, die diese Kinder gezeigt haben ist unfassbar und bewundernswert. Aber auch die vielen Helfer, die es ermöglicht haben, dass die Kinder am Leben blieben, verdienen den allergrößten Respekt. Berührt hat mich das Nachwort, welches nochmals den wahren Inhalt dieser Geschichte unterstreicht, eine Flucht die den Kindern als Reise nahegelegt wurde. Diese Formulierung sollte sowohl Kindern als auch Eltern die Trennung erleichtern. Kinder, die schnell erwachsen werden mussten und dann auch erkannt haben, dass es kein Wiedersehen mit Ihren Liebsten geben wird.
Leider kann ich nur 3,5 Sterne vergeben.