Menschlichkeit, Mut und Hoffnung in düsteren Zeiten!

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kiki2705 Avatar

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„Die Kinder des Don Arrigo“ von Ivan Sciapeconi ist ein sehr emotionaler historischer Roman basierend auf wahren Begebenheiten.
Der 11-jährige jüdische Junge Natan lebt zu Zeiten des Nationalsozialismus zusammen mit seiner Familie in Berlin. Eines Tages ergibt sich für ihn die Chance, über die Organisation von Recha Freier zusammen mit anderen Kindern und Jugendlichen zu fliehen und den Weg nach Palästina anzutreten.
Nachdem er seine Familie und alles, was er liebt, in der Heimat zurücklassen musste, findet er auf dem langen Weg bis hin zur Villa Emma im kleinen Dorf Nonantola in Italien zwischen den anderen Jugendlichen ein kleines Stück Normalität.
Die Erwachsenen, die die Kinder und Jugendlichen begleiten, versuchen diese mit Arbeit, Unterricht und auch Musik von der alltäglichen Gefahr und den tief sitzenden Ängsten abzulenken und sie auf ein Leben in Palästina vorzubereiten.
Doch auch nachdem sie es aus Deutschland raus geschafft haben, weicht die Bedrohung durch die Braunhemden und damit der Ergreifung durch die Nazis nicht von ihrer Seite. Bei all der Gefahr wird die kleine Gemeinschaft jedoch von den Einwohnern des kleinen Dorfes und nicht zuletzt vom Pfarrer, dem Arzt und dem Bürgermeister tatkräftig unterstützt, sodass die Flucht gelingen kann.
Das Cover dieses Romans ist sehr passend zum historischen Hintergrund gewählt und macht sofort klar, worum es geht.
Der sehr flüssige, angenehm zu lesende Schreibstil, der die Geschichte in der Ich-Form aus der Sicht von Natan erzählt, ist sehr gut zu lesen und nimmt den Leser intensiv mit ins Geschehen.
Dieser Roman ist sehr aufwühlend und bedrückend, aber auch hoffnungsvoll. Er zeigt, dass neben all dem Schlechten auch die Menschlichkeit und Nächstenliebe nicht ganz verloren geht.
Die Widrigkeiten und Gefahren der Reise, aber auch das Zusammenleben in der Villa Emma wurden dabei so authentisch beschrieben, dass man es sich sehr gut vorstellen kann.
Die Spannung nimmt zum Ende des Romans noch einmal stetig zu, sodass man mit den Kindern richtig mitfiebert und wünscht, dass alles reibungslos verläuft.
Die Mischung aus Fiktion und historischen Fakten ist dabei sehr gut gelungen.
Alles in allem ist diese Geschichte ein wirklich lesenswerter historischer Roman, der das Herz berührt!