Die Absurdität der Sucht nach Berühmtheit

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waschbaerprinzessin Avatar

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Der Name "Delphine de Vigan" steht schon lange auf meiner Leseliste, da ich bereits viel Interessantes über die Autorin und ihre Werke gehört habe. Bisher ist mir leider noch keines ihrer Bücher in die Hände gefallen. Umso interessierter war ich, als ich ihren Roman "Die Kinder sind Könige" hier entdeckt habe. Die Leseprobe hat mich von der ersten Seite an gefesselt und begeistert. De Vigan geht in diesem Roman Fragen nach, die sich viele Menschen in dieser Zeit wohl immer wieder stellen: Warum teilen Menschen ihr Leben im Internet und Reality-TV mit der ganzen Welt? Und warum schauen Millionen von Menschen dabei zu? Auch die Protagonistin Mélanie wünscht sich nichts sehnlicher, als berühmt zu werden. Der Aufbau des Romans, der sich in der Leseprobe erkennen lässt, hat mir sehr gut gefallen. Protokolle von Mélanies Instagram-Storys, in denen de Vigan den Ton sogenannter Influencer perfekt einfängt, wechseln sich ab mit Rückblicken auf Mélanies Weg vom bei Reality-Shows mitfiebernden Teenager bis zu ihrem eigenen Auftritt in einer solchen Show. Die Autorin schildert die Erlebnisse der Protagonistin ungeschönt und zeigt damit die andere Seite des Rampenlichts, die den Zuschauer:innen normalerweise verborgen bleibt. Und dann sind da noch die Abschnitte über Clara, von der ich schon sehr gespannt bin, wie sich ihre Geschichte mit der von Mélanie verbinden wird. Das hochaktuelle und spannende Thema sowie der Schreibstil haben mich sofort überzeugt: Diesen Roman muss ich lesen!