Für ihren neuesten Roman hat sich Delphine de Vigan ein sehr spannendes Thema herausgesucht. Darauf hatte ich mich sehr gefreut, da ich insbesondere das Thema Kinderinfluencer sehr wichtig finde und es in der Öffentlichkeit noch viel zu wenig kritische Auseinandersetzung damit gibt. Toll finde ich aber an dem Roman auch, wie die Autorin auf die Suche nach den Wurzeln dieses Phänomens geht, dass Menschen zum Einen das Bedürfnis haben, Einblicke in das Leben völlig unbekannter Menschen zu bekommen, zum Anderen sich auch selbst permanent einem anonymen Publikum auszusetzen. In Mélanie kann ich mich zwar deswegen noch lange nicht hineinversetzen bzw. Ihr Verhalten nachvollziehen, aber der Roman leistet einen wichtigen Beitrag, die Gründe und gleichzeitig auch die Gefahren unseres heutigen Umgangs mit Medien aufzuzeigen.