Eine Kindheit im Netz

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
missbibliophile Avatar

Von

Mélanie Diore hat immer davon geträumt, ein Star zu werden und von den Massen umjubelt zu werden. Leider hat sie ihren Traum nicht erfüllen können - bis sich ihr eine zweite Chance für den Ruhm bietet: Ihre zwei Kinder, die sechsjährige Kimmy und der achtjährige Sammy werden zu den berühmtesten Kindern in Frankreich, weil Mélanie Videos von ihnen auf YouTube hochlädt und fast jeden Moment ihres Lebens auf Instagram teilt. Bis Kimmy, die in letzter Zeit immer unwilliger zu sein scheint, plötzlich verschwindet. Jetzt liegt es an der Polizistin Clara, die zurückgezogen lebt und Aufmerksamkeit scheut, das kleine Mädchen zu finden...

Das Buch behandelt ein aktuelles und brisantes Thema: Immer mehr Eltern filmen und präsentieren ihre Kinder in den sozialen Medien und verdienen sich damit eine goldene Nase. Nicht immer ist es klar, ob die Kinder das wollen und was es mit ihrer Psyche anstellt, wenn ihre privatesten Augenblicke von völlig Fremden beobachtet werden.

Der Roman hat mir ganz gut gefallen, der Schreibstil ist flüssig zu lesen und das Buch war spannend genug, dass ich wissen wollte, wie die Story weitergeht.
Ich kann dem Buch aber nicht mehr als drei Sterne vergeben, weil es sehr belehrend wirkt. Wie eine Art Prospekt, um die Gefahren von Exposure von Kindern im Netz aufzuzeigen. Was im Umkehr dazu führt, dass die Protagonisten, allen voran Mélanie, sehr zweidimensional wirken.
Das hat leider dazu geführt, dass ich, obwohl die Story spannend ist, nicht wirklich "in" der Geschichte sein konnte. Deshalb nur 3/5 Sternen