einzigartiges Thema, hätte aber mehr Seiten verdient

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borabora Avatar

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Wien, 1922. Die Hauptfigur Greta wohnt mit ihrer Tochter Gisela bei ihrer Schwester und deren Mann und versorgt dort den Haushalt. Gretas Mann Gustav ist nicht aus dem Krieg heimgekehrt und gilt immer noch als vermisst. Als Greta durch Zufall in einen Einführungskurs zur neuen Erzieherinnenschule im Schloss Schönbrunn landet, öffnet sich ihr eine Möglichkeit ihre Trauer abzulegen und wieder aktiv am Leben teilzunehmen. Sie meldet sich kurzerhand an und freundet sich mit Melanie, einer Mitstudentin, und Michael Brenner, einem der Lehrer, an.

Zentraler Aspekt der Geschichte ist die neue Erziehungsmethode, die von den Roten eingeführt wird. Kinder sollen zu mündigen Bürgern erzogen werden, Strafen sollen der Vergangenheit angehören. So schön sich die Idee anhört, sie ist allerdings noch nicht in den Köpfen des Stammpersonals des Kinderheims angekommen. So befindet sich Greta bald in einer Zwickmühle, zwischen dem was gepredigt und dem was angewandt wird.

Neben Gretas Wandlung spielt auch der Waise Emil ein Rolle, der vor Kurzem seine Mutter verloren hat und damit in das Heim im Schloss Schönbrunn gelandet ist. Langsam kämpft er sich ins Leben zurück, muss sich aber gegen einen berüchtigten Raufbold durchsetzen.

Das Buch ist recht dünn und die Geschichte beim Lesen recht schnell zu Ende. Das ist schade, denn die Story hätte noch mehr hergegeben. Ich hätte gerne mehr über Emil erfahren und auch die sich langsam anbahnenden Liebesgeschichte zwischen Greta und Michael hätte noch viel Potenzial gehabt. Letztendlich ist das mein Fazit zum gesamten Buch: eine nette und durch das einzigartige Thema sehr interessanten Geschichte, die allerdings ihr Potenzial nicht ganz ausgeschöpft hat.