Etwas seichte Fortsetzung

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Beate Maly hat mit "Die Kinder von Schönbrunn - Träume von einer besseren Welt" eine etwas geruhsame Fortsetzung verfasst.
Der erste Weltkrieg, um den es im ersten Teil ging, ist vorbei und nun ist Greta, die Schwester der Protagonistin Emma aus Band eins, zur Hauptfigur avanciert.
Greta ist in tiefer Trauer um ihren verschollenen Mann - doch beginnt sie nach und nach ihr Schneckenhaus zu verlassen nicht zuletzt durch ihre neugefundene Freundin Melanie. Die überredet sie eine Erzieherinnenschule in Schloss Schönbrunn zu besuchen. Die Zeitenwende und der gesellschaftliche Wandel spielen eine große Rolle in dieser Erzieherinnenausbildung ebenso die Ansätze eines Wandels in der Pädagogik hin zur Reformpädagogik.
Dies nimmt viel Platz in der Geschichte ein und bring interessante Ansätze und auch spannende Eindrücke der einzelnen Charaktere. Die alte Schule der strafenden Erziehung wird der neuen gegenübergestellt und die Kinder des Kinderheims in Schloss Schönbrunn spielen eine große Rolle mit vielen eigenen Kapiteln um Emil und Ferdl.
Immer wieder springen die Kapitel zwischen Episoden aus dem Kinderheim - zwischen den Kindern, Episoden in Gretas Familie und Episoden aus Gretas sich wandelndem Privatleben.
Diese Kapitel wechseln immer wieder ab und lassen den Leser neue Eindrücke mitnehmen.
Erzählt wird von Beate Maly so, dass sich die Geschichte flüssig lesen lässt, allerdings vermisse ich phasenweise einen gewissen Spannungsbogen und alles plätschert etwas vorhersehbar vor sich hin.
Der Wandel der Charaktere und die detaillierte Beschreibung der Jungs aus dem Kinderheim verleihen dem ganzen Charme und Ehrlichkeit.
Insgesamt allerdings bleibt es wie schon angedeutet etwas seicht und vorhersehbar aber trotzdem angenehm zu lesen.