Neue Erziehungsmethoden

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Seit fast sechs Jahren ist der Weltkrieg vorbei und eine neue Zeit ist angebrochen. Der Kaiser hat abgedankt, es gibt wirtschaftlichen Aufschwung. Doch Greta fällt es noch immer schwer, sich dem Leben anzupassen. Zu sehr vermisst sie Gustav, ihren Mann, der damals verschollen ist. Doch dann trifft sie auf Melanie, die sie überredet, eine Ausbildung zur Erzieherin auf Schloss Schönbrunn zu machen. Dort lernt sie neue Ideen der Kindererziehung, die sich mit den bisherigen Methoden von Strafe und Disziplin überwerfen. Und sie begegnet Michael Brenner, dem Pädagogen, der sich nicht nur für Kinder einsetzt, sondern auch an ihr Interesse zeigt. Doch kann Greta loslassen?

Eigentlich ist das nicht mein Genre, aber ich hatte die Leseprobe gelesen und fand sie ansprechend. Die 20iger waren schon eine spannende Zeit und man wird hier gut mitgenommen. Meistens wird aus Gretas Sicht erzählt, aber es kommen auch die Kinder zu Wort. Und da fand ich, dass die allesamt zu erwachsen oder vernünftig rüberkamen. Natürlich sind Waisen schon gezwungen, von Anfang an stärker zu sein, aber das kam mir trotzdem alles ein bisschen übertrieben vor. Und was ich auch nicht so richtig mochte, waren Worthülsen wie "das macht doch keinen Sinn" - ist auch viel zu modern, meiner Meinung nach - und dass es teilweise ziemlich kitschig wurde. Nett geschrieben, interessante Zeit, ein paar Abstriche in der Umsetzung. 3.5/5 Punkten.