Zeit für einen Neubeginn

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peedee Avatar

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Die Schönbrunn-Saga, Band 2: Wien, 1924. Der Krieg ist vorbei und nach Abdankung des Kaiser bricht in Wien eine neue Zeit an. Greta wartet seit Jahren vergeblich auf die Rückkehr von Gustav, dem Vater ihrer Tochter Gisi – er gilt als verschollen und jeder weiss, was das bedeutet. Sie kann seinen Tod noch nicht akzeptieren. Als sie im Park Schönbrunn eine junge Frau trifft, die eine Erzieherschule besuchen will, lässt sie sich auch auf diese Ausbildung ein. Ihre liberalen Ideen finden nicht überall Anklang. Aber Pädagoge und Heimleiter Michael ist auf ihrer Seite…

Erster Eindruck: Ein sehr gut zum Titel passendes Cover – gefällt mir.

Dies ist Band 2 einer Reihe, kann jedoch ohne Kenntnis des Vorgängerbandes gelesen werden.

Ich habe mich sehr gefreut, die Schwestern Greta und Emma wiederzusehen. Greta wohnt mit ihrer Tochter Gisi bei Emma und deren Ehemann Julius. Die Verhältnisse sind zwar beengt, aber solange Emma noch keine Kinder hat, geht es. Deren Kinderwunsch ist stark, aber bisher noch unerfüllt geblieben, worunter das Ehepaar sehr leidet.
Für Greta ist die Zeit seit der Meldung, dass Gustav verschollen ist, quasi stehengeblieben. Sie kümmert sich um ihre Tochter und um den Haushalt, aber ansonsten weiss sie nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Ihre Schwester Emma bekümmert dies sehr, doch noch ist Greta nicht bereit, Gustav loszulassen. Als sie Melanie kennenlernt, die im Schloss Schönbrunn eine neuartige Ausbildung zur Erzieherin beginnen will, lässt sie sich von deren Enthusiasmus anstecken und meldet sich ebenfalls für die Schule an. Die Theorie der Kindererziehung ist das eine, aber die Umsetzung, die Praxis, etwas komplett anderes. Als sie ihre Praktikumsstunden im Kinderheim antritt, wird ihr der Widerspruch sehr bewusst. Sie will etwas dagegen tun – sehr zum Widerwillen der älteren Erzieherinnen. Sie will, dass die Kinder sich wohlfühlen, ihr vertrauen und verstehen, welche Konsequenzen ihr Handeln haben kann.

Das Buch hat sich wiederum flüssig lesen lassen und mir haben Greta, Gisi und Melanie gut gefallen – die kleine Gisi hat viel Schwung mitgebracht. Ich fand die Geschichte deutlich besser als Band 1, so dass ich (aufgerundete) 5 Sterne vergebe. Eine Fortsetzung wäre schön.