Bewegender Kriegsroman

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Im Jahr 1943 bricht die junge deutsche Rot-Kreuz-Schwester Inge zu ihrem ersten Einsatz auf. Entgegen ihrer Hoffnung wegen ihres hervorragenden Abschlusszeugnisses nach Afrika geschickt zu werden, landet sie an der hart umkämpften Ostfront. Ihr regimekritischer Vater sorgt sich daraufhin sehr um seine einzige Tochter.
Die Autorin schildert die Vorgänge in einem Kriegslazarett in aller Deutlichkeit und macht das Grauen spürbar.
Durch ihr Violinspiel erringt Inge die Aufmerksamkeit des Wehrmachtsoffiziers Preuß. Mit ihm gemeinsam wird sie nach Italien versetzt, wo dieser eine Verteidigungslinie in der Nähe der Abtei Montecassino aufbauen soll. Inge ist hin- und hergerissen in ihren Gefühlen zu diesem Mann, der gebildet und kultiviert ist und doch der nationalsozialistischen Ideologie anhängt.

Der historische Roman von Tara Haigh erzählt die Ereignisse der letzten Kriegsjahre aus der Sicht der jungen Frau. Immer wieder stellt sich die Frage nach Schuld und Verantwortung, nach Vernunft oder Liebe. Daneben bleibt aber auch Raum für die Darstellung des Alltags im Krieg an der Ostfront, im besetzten ländlichen Italien und in Nürnberg.
Das einzige Störende ist die schlechte Qualität des Buches: es ist ungewöhnlich weit bis an den Rand gedruckt und zudem so eng gebunden, dass es nur mit Gewalt offen gehalten werden kann.
Ich empfehle also das E-Book zu lesen!