Die Realität des Krieges macht aus Naivität das tatsächliche Leben

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bigz Avatar

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Inge ist eine etwas naive junge Frau. Sie lässt sich gegen den Widerstand ihres Vaters zur Krankenschwester ausbilden, um so ihrem großen Traum, nach Afrika zu gehen, näher zu kommen. Aber dann wird sie 1943, mitten im Krieg, zu einem Einsatz an die Ostfront beordert. Dort lernt sie die Realität kennen. Was sie da erlebt, wenn der Wahnsinn des Krieges in Form junger verwundeter Soldaten auf den Pritschen im Lazarett blutend vor ihr liegt, da hat einen ganz schnell die Wirklichkeit eingeholt und ihre Einstellung als überzeugte Nationalsozialistin bröckelt. Die Dinge werden schlimmer und ihre Verzweiflung nimmt zu. Als einer ihrer Patienten, ein Oberstleutnant, ihr das Angebot macht, mit nach Italien zu kommen, nimmt sie dies, nach hartem Ringen, an. Im Kloster Montecassino begegnet ihr dann auch die Liebe.
Die Geschichte ist gut geschrieben und stellt das Kriegsgeschehen zwar auf einen eher kleinen Rahmen bezogen, aber doch realistisch, dar und gerade in Russland kommen die Geschehnisse in einem Kriegslazarett nahe der Front, das blutige Grauen und die Verzweiflung der Soldaten und derer, die helfen wollen, sehr authentisch rüber. Und auch im weiteren Verlauf des Romans weiß die Geschichte zu überzeugen, wenn auch die Gefühlsebene hier etwas in den Vordergrund tritt. Aber es soll ja schließlich auch ein Unterhaltungsroman sein, wenn auch in schlimmer Zeit.