Eine junge Frau erlebt als Rotkreuzschwester das Leid des zweiten Weltkrieges hautnah

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isabell Avatar

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Inge ist eine 21jährige Frau, die bei ihrem alleinerziehenden Vater aufgewachsen ist und 1943 raus aus Nürnberg möchte, um die Welt kennenzulernen und im Krieg zu helfen. Sie ließ sich als Rotkreuzschwester ausbilden, strengt sich besonders an, den die Besten dürfen sich ihren Wunscheinsatzort aussuchen. Doch statt Afrika wird sie aufgrund ihrer besonders guten Leistung an die Ostfront geschickt.j
Die Autorin Tara Haigh schildert ergreifend und ungeschönt, so hat es für mich den Anschein, den Alltag in Chakrow. Sie erzählt unter welchen unvorstellbar schlechten Bedingungen die Arbeit der Schwestern von statten geht und welches Leid sie und die Soldaten ertragen. Die Beschreibung der Triage, die damals schon stattgefunden hat und die miserabelnen hygienischen Bedingungen unter denen die Operationen stattfanden, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Die Täter waren in dieser Situation gleichzeitig Opfer. Nichtsdestotrotz sind sie weitherhin auch Täter und das Leid, was sie der Bevölkerung antun ist grauenvoll. Auf Inge wird ein verletzter deutscher Offizier durch ihr Geigenspiel aufmerksam, der nicht leicht zu durchschauen ist. Künstlerseele und überzeugter Nationalsozialist. Inge bekommt durch ihn die Chance ins wärmere Italien zu kommen, wo sie zunächst unter besseren Bedingungen lebt. Wie die Geschichte dann weiter geht und der Krieg auch hier massiv deutlich wird und was die Liebe mit Menschen macht, sollte jeder selber lesen.