Krieg und Liebe

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piperowja Avatar

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Krieg und Liebe: Inge, die mit ihrem Vater in Nürnberg lebt, lässt sich gegen dessen Willen zur Rotkreuzschwester ausbilden und meldet sich freiwillig zum Einsatz. Sie wird sofort an die Ostfront geschickt. Was das im Jahr 1943 bedeutet hat, kann sich jeder vorstellen. Dort lernt sie den verletzten Offizier Preuss kennen, der ihr anbietet, sie mit nach Italien zu nehmen. In Italien muss sie viele Entscheidungen treffen.
Es sollte nicht lange dauern, bevor Inge begreift, wie weit weg ihre Träume von der Realität sind. Sie hatte als eine der Besten in Nürnberg ihre Ausbildung zur DRK – Schwester abgeschlossen und hoffte auf einen Einsatz in Nordafrika. Ihre Freundin Annemarie hatte sich für Paris beworben. Doch das Schicksal will es anders. Wir schreiben das Jahr 1943. Beide werden nach Charkow abkommandiert.
Man wird sehr schnell mit der grausamen Kriegsrealität an der Ostfront konfrontiert. Die Schwestern können kaum durchatmen, denn die Verletzten sind zahlreich. Mir hat der Aufbau gut gefallen, da man zu jeder Zeit der Handlung gut folgen konnte.
Aus der Sicht einer jungen, idealistischen Frau nimmt Tara Haigh ihre Leser mit hinter die Front. Aus ihrer anfänglichen Euphorie, dem unbedingten Willen zu helfen und aus der Überzeugung, der richtigen Sache zu dienen, wird ihr Blick zunehmend kritischer. Sie sieht hinter den Kulissen die menschenverachtende Realität der Einzelnen, kann aber nichts tun als schweigend dem zuzusehen. Ein Stück Zeitgeschichte hat die Autorin zu Papier gebracht, das Lazarett mit all seinen Schrecken verdeutlicht gut die entsetzlichen Qualen der Verwundeten.