Spannendes und authentisches Buch über ein Stück deutsche Geschichte

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wortzauber Avatar

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In ihrem wunderbaren Buch "Die Klänge der Freiheit" verwebt Tara Haigh ein bewegendes und wichtiges Stück deutscher Geschichte, mit ein wenig Fiktion und zaubert damit eine mitreißende Geschichte.

Der Schreibstil der Autorin gefiel mir direkt ausgesprochen gut. Man hat das Gefühl ganz nah an den Charakteren zu sein und nicht nur ein distanzierter Betrachter. Beschönigt oder enthärtet wurde nichts. Die Situationen im Lazarett und später in Italien wurden genau so dargestellt, wie es in Aufzeichnungen festgehalten wurde. Dadurch ist die Geschichte an einigen Stellen sehr hart und brutal, dafür aber authentisch und echt. Was bringt auch eine Kriegsgeschichte, wenn man sie abmildert? Ich jedenfalls möchte keine gekünstelten Umstände lesen und fand es deshalb perfekt.

Inge fand ich wirklich sympathisch, weil sie sehr schnell ihre alten Denkmuster aufbricht und sich über die Geschichte ganz stark entwickelt. Sie muss wirklich eine Menge Leid ertragen und durch die vorherrschende Situation fiebert man von Anfang an mir der Protagonistin mit. Am Anfang erlebt man sie noch etwas naiv, mit ihrem Traum nach Afrika zu gehen und dort zu arbeiten, aber sie passt sich wirklich allen Situationen richtig gut an und wird zu einer so starken und mutigen Frau. Das fand ich einfach nur bewundernswert! Zum Oberstleutnant Preuss möchte ich nicht zu viel vorweg nehmen, aber er ist ein wirklich interessanter, moralisch grauer Charakter und lässt sich nicht in die Karten schauen. Das trägt natürlich dazu bei, dass die Geschichte spannend bleibt. Aber auch die Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet und auch wenn man nicht alle mag (was ich vollkommen in Ordnung finde), kann man dennoch alle Handlungen gut nachvollziehen.

Sehr begeistert und beeindruckt hat mich wieder einmal die gute Recherche der Autorin! Ich finde es nicht übertrieben zu sagen, dass die es versteht Geschichte lebendig zu machen. Von den Vorkommnissen in Montecassino wusste ich vorher noch nichts, um so spannender war das Lesen für mich. Denn alles rund um das Kloster hat die Autorin wahrheitsgemäß übernommen und man merkt ihre Liebe zur Geschichte in jeder Zeile. Ein wirklich starker Teil der deutschen Geschichte (wenn auch keine glänzender oder ruhmreicher Auftritt der Deutschen).

Abschließend kann ich nur sagen, dass ich diesen historischen Roman wirklich besonders finde und ihn sehr weiterempfehlen kann :-)