Regenbogen-Regale

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ennilyn Avatar

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Das Cover in Verbindung mit dem Titel haben mich gleich angesprochen. Die Farbgebung ist gut gewählt und der Titel verspricht eine gemütliche Dorfatmosphäre für Bücherliebhaber. In der Leseprobe habe ich mich an einigen Stellen selbst wiedergefunden und konnte den ein oder anderen Vergleich ziehen, so dass sich das Buch für mich doppelt interessant anhörte.
Als ich dann ein Leseexemplar gewann, habe ich mich doch sehr darüber gefreut. Die rund 360 Seiten habe ich gemütlich an drei Abenden gelesen und es war eine recht entspannende Unterhaltung.
Die Charaktere empfand ich zum Großteil als authentisch, wenn auch teils sehr langweilig. An dieser Stelle seien beispielsweise Phil und Gemma genannt. Hannah ist ein eher ruhiges Gemüt und hätte für mich etwas mehr Tiefe vertragen können. Jake fand ich dagegen besonders gut getroffen und er war mir sehr sympathisch. Die teils schrulligen Dorfbewohner haben mich sehr angesprochen und ich fand es sehr schade, dass von ihnen so wenig zu lesen war. Sie tauchten immer nur kurz am Rande auf. Ich hätte mir hier etwas mehr Tiefe bzw. Breite der Charaktere gewünscht.
Was nun die Geschichte angeht, so ist es in meinen Augen eher seichte Unterhaltung. Mindestens die erste Hälfte, wenn nicht sogar die ersten zwei Drittel des Buches, schlichen so dahin und ich wartete immer auf ein Highlight, einen Spannungsbogen. Aber jedes Mal, wenn es so aussah als könnte mal etwas passieren, und wenn es nur ein handfester Streit wäre, passierte ... nichts. Trotz aller Widrigkeiten und persönlichen Schicksalsschläge blieb alles ruhig. Hier haben mir Emotionen und das gewisse Quäntchen Charakter gefehlt.
Für einen entspannten und unaufgeregten Nachmittagsschmöker kann ich "Die kleine Buchhandlung im alten Postamt" empfehlen. Wer Leidenschaft, Tiefgründigkeit sowie Höhen und Tiefen erwartet, wird hier leider enttäuscht.
Von der Autorin, Rachael Lucas, werde ich wohl nichts mehr lesen, da mir ihre Geschichte leider doch zu seicht war.