Ruhiger Wohlfühlroman

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janasbuecherliebe Avatar

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In Diesem Buch geht es um Hannah: sie lebt mit ihrem pubertierenden Sohn und Workaholic-Ehemann in der Stadt. Als ihre Cousine Beth ihr vorschlägt, den von ihr geführten Dorfladen zu übernehmen und aufs Land zu ziehen, kommt sie nicht mehr von diesem Gedanken los. Statt nur die Familienangelegenheiten und den Haushalt zu managen, könnte sie endlich auch mal ihren eigenen Wünschen nachgehen. Neu in das Dort ist auch Jake gezogen, der nach einer Verletzung seine Fußballkarriere beendet hat. Bald schon begegnen sich die beiden und fühlen sich voneinander angezogen.


Die Beziehung zwischen Hannah und Phil ist eher kühl und Phil hat auch keine Einwände gegen den Umzug. Schon an diesem Punkt habe ich vermutet, dass da etwas im Busch ist, denn so ein Umzug ist ja schon eine große Veränderung. Hannah habe ich daher besonders zu Beginn des Buches als sehr naiv und leichtgläubig wahrgenommen, denn sie lässt sich nahezu alles von Phil gefallen und hinterfragt sein Verhalten nicht. Dafür hat sie ihre beste Freundin Katie, die ihr immer wieder die Augen öffnet. Dennoch hatte ich teilweise Schwierigkeiten mit Hannah, denn einiges war offensichtlich, was sie aber nicht gesehen hat (oder nicht sehen wollte).
Der Umzug aufs Land tut ihr sichtlich gut: zum ersten Mal seit vielen Jahren hat sie eine Entscheidung nur für sich getroffen. Es geht darum, nicht nur nach den Erwartungen anderer zu leben, sondern seinen eigenen Wünschen, Träumen und Ideen nachzugehen. Nach all den Jahren, in denen sie sich Phil und allgemein ihrer Familie untergeordnet hat, blüht sie nun auf. Das ist natürlich eine schöne Entwicklung, dennoch hat es mich etwas erschrocken, wie wenig sie das Leben davor genossen hat.
Jake mochte ich von Anfang an gern: er hat seine Karriere aufgrund einer Verletzung beendet. Obwohl er viel Geld besitzt, ist ihm Bodenständigkeit und das Wohl anderer Menschen wichtig. Hannah gegenüber ist er interessiert und liebevoll, jedoch hat mir noch ein bisschen was bei der Liebesgeschichte der beiden gefehlt. Ich fand es süß, wie Jake immer unter einem Vorwand zum Dorfladen gekommen ist, um Hannah zu sehen, allerdings glaube ich nicht, dass man sich bei einem solchen Einkauf tiefgründig kennenlernen kann. Allerdings muss ich dazusagen, dass die richtige Liebesgeschichte der beiden auch erst zum Ende des Buches hin beginnt.

Die Dorfbewohner waren eine bunte Truppe verschiedener Menschen, die einem realen Dorf sehr nahe gekommen sind.

Dem Titel des Buches nach zu urteilen, hatte ich noch einen stärkeren Fokus auf der Buchhandlung erwartet, diese war jedoch nur ein Teil des Dorfladens. Auch wenn Hannah gerne gelesen hat, kam das eher gegen Ende rüber, als sie den Buchklub ins Leben gerufen hat.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich das Buch gerne gelesen habe. Der Schreibstil war angenehm und flüssig und ich kam gut durch die Geschichte. Ich habe alle Geschehnisse kommen sehen, was ich aber nicht unbedingt als Kritik sehe, denn das ist oft bei Liebesromanen der Fall. Die Charaktere hätten noch besser ausgearbeitet sein können und ich hätte gerne noch mehr über die Personen erfahren. Ich hatte schöne Lesestunden und habe den Roman als lockere, ruhige Wohlfühllektüre wahrgenommen.