teilweise viel Klischee

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brombeere Avatar

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Worum geht es?
Hannah übernimmt spontan den kleinen Dorfladen in Little Maudley von ihrer Cousine. Die vorübergehende Entfernung zu ihrem Mann lässt sie ihr ganzes Leben hinterfragen und der Laden entwickelt sich anders als geplant.

Worum geht es wirklich?
Um die eigenen Träume und Neuerungen im Leben.

Lesenswert?
Ja, eine ganz gute und lockere Lektüre, in der Beziehungen eine große Rolle spielen. Hannah entschließt sich recht spontan zu dem Umzug, ihr Sohn zieht mit ihr und ihr Mann wird später umziehen. In dieser Zeit ist Hannah quasi eine alleinerziehende Mutter eines Teenagers und plötzlich auch verantwortlich für den kleinen Laden und dessen Entwicklungen.
Bei dem Buch handelt es sich um einen zweiten Teil aus dem Ort Little Maudley, wobei man es eher als „ein weiterer Teil“ bezeichnen kann. Spielt zwar zeitlich später, nimmt aber so gut wie keinen Bezug auf das erste Buch. Ein paar Charaktere begegnen einem jedoch beim Lesen wieder. Neben Hannah spielt noch der Fußballtrainer Jake eine große Rolle (reich, gut aussehend, sympathisch, Single), der ebenfalls im Dorf wohnt und früher ein Fußballstar war.
Eigentlich beschreibt das die Erwartungen an die Handlung schon recht gut und es ist keine Überraschung, dass die alleinerziehende, unscheinbare, unglückliche Hannah und eben jener Jake Gefallen aneinander finden. Viel mehr sollte man aber auch nicht von diesem Buch erwarten, denn es ist leider recht vorhersehbar und hangelt sich an Klischees entlang.
Hannah hat mir als Protagonistin nicht gefallen, ich empfinde all ihre Entscheidungen als kopflos, unüberlegt und muss mich wundern, über was sie sich so wundert. Während manche Beziehungen und Situationen recht dramatisch aufgebauscht werden, so werden andere Konflikte sehr schnell und unrealistisch aus der Welt geschafft.
So unüberlegt wie Hannah bei privaten Dingen handelt, so geht sie auch mit ihrem Laden um und zumindest aus der Perspektive Einzelhandel in Deutschland wirkt das einfach unfassbar naiv und nicht zukunftsfähig.
Der Schreibstil und das Setting ist wirklich schön, das gefällt mir gut. Ebenso, dass man bekannte Figuren aus dem anderen Buch wieder trifft. Manche Situationen zwischen Jake und Hannah sind wirklich schön gemacht, wohlwollend und mit Konsens und auch nicht komplett Hals-über-Kopf. Dennoch hätte ich dafür nicht die Dramatik von „Ex-Fußballstar trifft auf Dorfladenbesitzerin“ gebraucht.
Alles in allem fand ich mich trotzdem gut unterhalten, war eine leichte Lektüre für nebenbei.