Es wird viel angeschnitten, nur kein Kuchen

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justm. Avatar

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Geht man nach dem Cover dann verspricht „Die kleine Dorfbäckerei“ ein seichter Roman für zwischendurch zu sein und wird ja auch als „romantischer Sommerroman“ vermarktet.
Nun ja, das paßt meiner Meinung nach nicht so ganz: Seicht ist die Geschichte allemal, aber es gibt da ein paar Ausreißer, was die Themen angeht, die diese Art von Roman normalerweise innehat, die eben nicht ganz zur Bezeichnung Sommerroman passen.

Aber von vorn: Millie flüchtet vor ihrer Vergangenheit ins Dörfchen Honeybourne. Dort will sie die alte heruntergekommene Bäckerei übernehmen (irgendwo muß der Titel ja herkommen), stellt aber schnell fest, daß sie sich mit diesem Unterfangen wohl ein wenig übernommen hat. Aber die Hilfe der Dorfgemeinschaft läßt nicht lange auf sich warten – auch wenn Millie das eigentlich gar nicht so lieb ist.

Soweit so normal für Liebesromane, denn es gibt natürlich noch den heißen Nachbarn, und eine Reihe anderer Figuren, die diese Art von Dorf scheinbar immer bevölkern, Geheimnisse, aber eben auch eine dunkle Vergangenheit, die von Autorin Tilly Tennant ein wenig zu sehr aufgebauscht wird bzw. deren Auswirkungen in – meiner Meinung nach – befremdliche Verhältnisse gesetzt wird, so daß deren Auflösung eher seltsam wirkt.
Ähnlich merkwürdig fand ich Millies „Vorliebe“ für Naturheilmittelchen, die in Teilen an Hexerei denken ließ und immer mal wieder zur Sprache kamen ohne aber im Gesamtkontext der Geschichte irgendwie Hand und Fuß zu haben – aber ich sagte ja eingangs schon, daß hier „andere“ Themen angeschnitten werden.

Inwiefern man das unterhaltsam findet, muß jeder für sich selbst entscheiden.

Für mich war die Geschichte, nachdem ich endlich im Lesefluß war, doch noch ganz kurzweilig und vermutlich werde ich auch in den (bereits fürs kommende Jahr angekündigte) Folgeband einen Blick werfen.