Falsches Genre

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ascora Avatar

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Der Roman Die kleine Dorfbäckerei wird als romantischer Sommerroman beworben und auch vom Cover, dem Titel und natürlich den Klappentext her habe ich eine romantische, unterhaltsame Wohlfühlgeschichte erwartet. Der Klappentext geht nur darauf ein, dass Millie eine heruntergekommene Bäckerei in einem kleinen englischen Dorf kauft und davon träumt ihre eigenen Kuchenkreationen zu backen. In dieser idyllischen Dorfgemeinschaft wird sie freundlich aufgenommen und unterstützt. Erst als jemand aus ihrer Vergangenheit auftaucht, ziehen dunkle Wolken auf und ihr neues Zuhause und ihre neue Liebe ist in Gefahr. Das alles ließ mich auf einen romantischen Wohlfühlroman vor dörflicher Kulisse mit einigen schrulligen Charakteren hoffen, wie es ja in der Regel bei solchen Romanen der Fall ist.
Nun ich würde Die kleine Dorfbäckerei nicht unbedingt in dieses Genre stecken, für diese Sparte gibt es in Millies Leben definitiv zu viele und zu schwerwiegende Probleme, um die eine lange Zeit ein Geheimnis gemacht, von dem her will ich nicht zu viel verraten. Aber für einen leichten Roman ist der emotionale Ballast von Millie zu schwer und auch die anderen Charaktere haben teils sehr schwerwiegende Probleme, ich habe schon einige Bücher gelesen die bei solchen Themen eine Trigger-Warnung am Anfang haben, von dem her finde ich die Aussage romantischer Sommerroman falsch. Die Romantik war jetzt auch nicht unbedingt großgeschrieben, auch wenn die Liebe eine Rolle spielt. Der Roman Die kleine Dorfbäckerei ist in meinen Augen keine sommerlich leichte Lektüre, sondern es umreißt sehr ernste und emotionale Themen und versucht diese locker zu erzählen. Wenn man mit anderen Voraussetzungen an die Geschichte herangeht wird man ganz sicher nicht enttäuscht, so erwarte man aber etwas anderes.