Von Neuanfängen, Freundschaften und Vertrauen fassen - Teil 1 der Honeybourne-Reihe

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märchens bücherwelt Avatar

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Eher zufällig bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden, doch Cover und Klappentext fand ich interessant und einladend. Allerdings ist es nicht ganz so heiter und leicht, wie es auf den ersten Blick wirken mag. Denn Mollies spontaner Umzug hat umfassendere Gründe als gedacht. Auch der Kauf der alten Bäckerei stellt sich als Endlosunterfangen dar, denn Mollie fällt es schwer, Vertrauen zu fassen und die angebotene Hilfe in Anspruch zu nehmen, zu viel hat sie erlebt und sie deshalb vorsichtig werden lassen.

Doch die Dorfbewohner dort lassen gar nicht zu, dass sie zurückgezogen lebt. Ob die alte, etwas zerstreute aber knuffige Ruth, die gern mal auf ein Tässchen Tee vorbeikommt, oder der attraktive Frauenheld Dylan, der ziemlich von sich überzeugt ist und von seiner herzlichen, hilfsbereiten Schwester Jasmine öfter mal in die Schranken gewiesen werden muss.

Der Dorftratsch funktioniert auf jeden Fall schneller und intensiver als Mollie denken kann, was die Umstände für sie ebenso schwierig macht, wie ihr plötzlicher Überraschungsbesuch, durch den das Drama und Chaos erst so richtig seinen Lauf nimmt und alles aus den Fugen gerät.

Auch wenn es überwiegend um das Lernen von Vertrauen geht, um innere Werte und dem Verarbeiten von Dingen, auf die man keinen Einfluss hat, so hatte es teilweise eine etwas düstere Note, besonders was Mollies „Nebenhobby“ betrifft, was für mich leider gar nicht so in die Geschichte passte.

Teilweise hatte ich auch immer das Gefühl, als wenn wichtige Informationen fehlten, um so richtig eintauchen zu können. Die Eskapaden von Dylan waren mir etwas zu viel und wiederholend, was es schwer machte, Sympathie aufzubauen.
Trotz des Wissens um seine Umstände und obwohl man nach und nach eine Veränderung wahrnimmt.

Anfangs plätschert die Handlung vor sich hin, es dreht sich gefühlt nur um dasselbe Thema, bis sich auf einmal die Ereignisse zu überschlagen scheinen. Was Mollies plötzlichen Überraschungsbesuch betrifft, nahm die Handlung an Spannung auf, flaute aber auch ziemlich schnell wieder ab und war auf einmal abrupt erledigt. Da hat mir dieses gewisse Fünkchen gefehlt, um mich wirklich zu überzeugen und mich voll abzuholen. Zwischenzeitlich hatte ich wirklich das Gefühl, das Lesen abzubrechen, aber ich wollte der Geschichte eine Chance geben.

Schade, ich habe mir irgendwie etwas mehr versprochen, auch was die Dorfbäckerei selbst betrifft, denn bis auf den Umbau und die Eröffnung am Ende erlebt man hier nicht allzu viel. Allerdings gibt es auch einige Szenen, die schon berühren, speziell mit den damit verbundenen Merksätzen, die mir wirklich gut gefallen haben.