Blumige Liebesgeschichte

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celine16 Avatar

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Als ich das Cover von "Die kleine Gärtnerei in den Highlands" erblickt habe, war ich direkt interessiert. Dieses löst nämlich Frühlingsgefühle und die Lust auf eine unterhaltsame Liebesgeschichte aus mit seinen hellen Blau- und Grüntönen und den farbigen Tupfen der Blumen.

Der Einstieg in die Geschichte eröffnet einem als Leserin auch ein Tor in eine Welt, in der die Natur gerade am Erwachen ist und wunderbarer Blumenduft in der Luft liegt. Der Autorin gelingt es mit ihren detaillierten Beschreibungen der Gärtnerei verschiedene Sinne, insbesondere den Geruchssinn anzuregen. Aber ich konnte auch teilweise die Erde förmlich zwischen den Fingern spüren, mit der Beth arbeitete. Die verwendeten Bezeichnungen zeugen von gutem Hintergrundwissen im Bereich der Gärtnerei.

In der Geschichte kommen neben den Figuren viele Nebenfiguren vor. Teilweise war es aufgrund der vielen Namen etwas herausfordernd, die Charaktere wiederzuerkennen.

Beth lernt man als eine zielstrebige, junge alleinerziehende Mutter von zwei Zwillingen kennen. Von ihrem Alltag mit den Kindern bekommt man in der Handlung nur wenig mit. Sie steht ihren drei Geschwistern im Dorf sehr nahe, was durch viele Unterhaltungen mit ihnen unterstrichen wird.
Beth, wie auch die andere Hauptfigur Jack, wirken beide authentisch gezeichnet. Ihre Gefühlslagen in Bezug auf ihre familiären Situationen sind nachvollziehbar.

In der Geschichte sind Unterhaltungen zwischen den Charakteren sehr dominant vertreten. Für meinen Geschmack gab es zu wenig effektive Handlungen, Aktionen. Verschiedene wichtige inhaltliche Aspekte der Story wurden sehr nebensächlich behandelt, wie beispielsweise die effektive Arbeit mit den Jugendlichen im Zentrum oder deren gefürchtetes Zusammentreffen mit den Dorfbewohnern. Ebenso waren die Filmaufnahmen auch nebensächlicher thematisiert als erwartet. Bei beiden Themenbereichen wurde der fiktive Charakter der Geschichte stark spürbar.

Die auf dem Klappentext versprochenen Themen der Geschichte wurde somit umgesetzt, aber in anderen Dimensionen und dadurch weniger interessant, als ich es als Leserin erwartet hätte. Dies wie oben genannt aufgrund der dialoglastigen Szenen, welche die tatsächlichen Handlungen in den Hintergrund verschoben.

Wer sich für Geschichten interessiert, die selbstständige Mütter, Dorfgemeinschaften, Familiendynamiken, Pflanzen und fein gedeihende Liebesbeziehungen einschliessen mit einem grossen Anteil direkter Rede, ist bei diesem Liebesroman richtig.