Thriller mit wenig Spannung

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sekty Avatar

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Eine junge Frau ist überzeugt, dass ihr Mann nach einem Fahrradunfall im Krankenhaus getötet wurde. Für sie macht es keinen Sinn, dass er, nachdem er aus dem Koma aufgewacht ist, dann doch plötzlich verstarb. Niemand glaubt ihr, allerdings bestätigt die Rechtsmedizin ihren Verdacht. Ein falsches Medikament hat ihn getötet. War es eine Unachtsamkeit aufgrund von zu viel Stress und Übermüdung des Personals oder gar Vorsatz? Franka Erdmann und Alpay Eloğlu beginnen die Ermittlungen im Hamburger Krankenhaus und stoßen auf zahlreiche Todesfälle – auf der Intensivstation nicht ungewöhnlich, oder steckt tatsächlich eine grausame Mordserie dahinter?

Der erste Band um das ungleiche Ermittlerduo ist im Oktober 2022 unter dem Titel „Das Profil“ erschienen. Diesen Roman kannte ich bisher nicht, aber trotzdem konnte ich problemlos in die Geschichte einsteigen. Dem Klappentext habe ich nicht entnommen, dass es um einen Todesengel geht (keine Angst, das ist kein Spoiler, das wird im Roman sofort offensichtlich), ansonsten hätte ich wahrscheinlich nicht zu dem Buch gegriffen, denn erst im letzten Jahr hat mich ein Roman zu dieser Thematik enttäuscht. Man weiß von Anfang an wer der Todesengel ist, das Motiv ist genauso klar und dass bei solchen Thrillern oder Krimis der Täter am Ende geschnappt wird, steht auch meistens zu 100% fest. Daher war ich anfangs wirklich enttäuscht und auch wenn man den Roman gut lesen kann, kam für mich keine Spannung auf.

Borck baut dann zum Glück etwas Unerwartetes in seine Handlung ein, was mir wirklich Spaß gemacht hat und die Idee fand ich toll. Kurz ist dann tatsächlich auch Spannung entstanden, allerdings wusste ich sehr schnell was oder wer hinter dieser Überraschung steckte und somit flachte die Spannung für mich wieder ab.

Die beiden Ermittler mochte ich gerne. Sie müssen noch lernen miteinander zu arbeiten, spielen sich jedoch langsam ein und mir hat es auch gefallen, dass aktuelle Themen aus dem Bereich Krankenhaus, Pflege etc eingebaut wurden.

Fazit: Der Roman lässt sich gut lesen, aber bis auf die eine unerwartete Wendung kam für mich wenig Spannung auf. Vieles war sofort offensichtlich und die Auflösung war mir auch schnell klar. Das ist bei einem Thriller schon enttäuschend, daher kann ich nur 3-3,5 Sterne vergeben.