Wenn Hilfe zu viel wird...

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hasi84 Avatar

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Mecki ist eine überzeugte Krankenschwester. Zwar wollte sie eigentlich Ärztin werden, aufgrund ihrer Lebensumstände war das aber nicht möglich. So hat sie sich für die Ausbildung zur Krankenschwester entschieden und diese mit Bravour absolviert. Nach einiger Berufserfahrung merkt sie aber, dass ihr das Helfen am Menschen im eigentlichen Sinne noch nicht reicht, also erweitert sie dieses: sie erlöst bestimmte Patienten von ihrem unheilbaren Leid. Ebenso macht sie es auch bei einem 39jährigen Familienvater, der sich bei einem Fahrradunfall schwere Kopfverletzungen zugezogen hat. Offensichtlich aber nicht so schwer, dass er nicht mehr mit seiner Frau kommunizieren konnte. Und die hegt schwere Zweifel an der Tatsache, dass ihr Mann eines natürlichen Todes gestorben sein soll. Die Basis für die Ermittlungen von Erdmann und Eloglu.

Die beiden Ermittler durfte man schon im Debütroman „Das Profil“ kennen lernen, das mich bereits überzeugt hatte und so gerne nach dem Nachfolgeroman greifen ließ. Erdmann und Eloglu haben sich mittlerweile deutlich besser zusammen gerauft und arbeiten gut miteinander. Sicher gibt es immer wieder Sticheleien. Der Thriller ist sehr gut aufgebaut, von Anfang an weiß man, wer die Täterin ist. Trotzdem ist die Geschichte sehr spannend geschrieben und verspricht sehr aufregende Lesestunden. Mit der Täterin hat man im Laufe der Geschichte fast schon etwas Mitleid bzw. Verständnis für ihre Taten, was diese natürlich nicht rechtfertiget. Ihre Vergangenheit wird sehr bildlich dargestellt und gibt viele Erklärungen für ihr Handeln. Anfangs muss man sich erst mal in die wechselnden Szenen einlesen, da ein Teil der Geschichte aus einer Zeit vor über 10 Jahren erzählt wird. Aber auch in das wächst man ganz gut hinein. Insgesamt ein durchaus anspruchsvoller und interessanter Thriller, der dem Vorgänger in nichts nachsteht. Schon jetzt bin ich sehr gespannt auf Folgeromane des Autors.