Eine Welt der Männer

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miltonia 01 Avatar

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Der junge Michael Digger Digson lebt auf einer Insel der kleinen Antillen, hat die Schule mit besten Ergebnissen abgeschlossen und hat trotzdem keine Chance auf einen guten Job und ein halbwegs gesichertes Leben. Beim Herumlungern auf der Straße beobachtet er einen Mord und gerät ins Blickfeld des Detective Superintendent Chilman, der ihn für seine ganz spezielle Polizeitruppe rekrutiert.

Digger wird in England ausgebildet und arbeitet mit anderen Ermittlern der Spezialgruppe an diversen Vermisstenfällen der Insel. Dabei hilft ihm Miss Stanislaus, eine Tochter Chilmanns, die eigentlich keine ausgebildete Polizistin ist und recht unkonventionelle Ermittlungsmethoden verfolgt. Nebenbei betreibt Digger auch die Ermittlungen zum Tod seiner eigenen unter schwierigen Umständen verschwundenen Mutter.

Tatsächlich klären er und Miss Stanislaus die Fälle einiger vermissten Personen auf und können dabei auch einige brutale Mörder und Peiniger aus einem religiösen Kreis dingfest machen.

Das Ganze spielt in einer bunten exotischen Kulisse, die aber die Armut, permanente Korruption und Gewalt besonders gegen Frauen kaum überdeckt. Das Bild, das die meisten der dort lebenden Männer von Frauen, ihren eigenen Rechten und von den weit weniger zählenden Rechten der Frauen haben, ist für mich schwierig nachzuvollziehen und stößt mich ziemlich ab. Auch sind die Ermittlungsmethoden für unsere Welt ziemlich ungewöhnlich,

Da bin ich wieder sehr froh, in einem ganz anderen Kulturkreis leben zu können.
Die Sprache und Wortwahl im Buch ist auch etwas ganz anderes, der einfache Gassenslang, der ziemlich lautmalerisch wiedergegeben wird, hat in diesem Zusammenhang seinen eigenen Reiz.

Fazit: Ich würde vermutlich einen neuen Roman des Autors eher nicht kaufen, aber für Liebhaber der Karibik ist das Buch durchaus lesenswert.