Gesellschaftskritischer Karibik-Krimi

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paulkretzschmar Avatar

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Der arbeitslose Michael "Digger" Digson wird unfreiwillig Mitglied einer Polizeitruppe auf einer Karibikinsel. Dabei soll er bei einem ungeklärten Vermissten- und eventuellen Mordfall helfen. Da er dabei Talent beweist, wird er daraufhin zum Knochenleser ausgebildet.
Dies ist der Ausgangspunkt dieses Buches.
Das Buchcover wirkt geheimnisvoll, und der Titel lässt einen Krimi erwarten,
bei dem es hauptsächlich um Verbrechensaufklärung anhand von Skelett- und Knochenresten geht. Dies ist aber nicht vordergründig der Fall.
Es handelt sich eher um die Lebensgeschichte des Hauptprotagonisten Digger, sowie eine gesellschaftskritische Beschreibung der Lebensweise der Bevölkerung dieser Karibikinsel.
Dieses Flair wird interessant und realistisch beschrieben und zeigt uns eine exotische andere Welt, aber gleichzeitig auch deren dunkle Seiten: eine von Männern dominierte Gesellschaft ohne ethische Grenzen, von sexueller Gewalt bis Pädophilie, geduldet durch Machtmissbrauch und Korruption.
In diesem "Schlangennest" muss sich der Hauptakteur behaupten.
Im verständlichen und flüssigen Erzählstil, mit Hilfe von einigen Unterstützern, kämpft er aufopferungsvoll für die Gerechtigkeit.
Die Charaktere kommen sympathisch rüber und vermitteln, trotz der mitunter problematischen Situationen, eine positive Grundstimmung.
Insgesamt ein lesenswertes Buch, dem ich auf Grund der nur mittelmäßigen Spannung einen Stern abziehe, aber trotzdem dem interessierten Leser durchaus empfehlen kann.