Interessant und andersartig

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cara_lea Avatar

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Ich habe mich sehr auf »Die Knochenleser« gefreut. Das Cover hat mich sofort angesprochen. Die Gestaltung ist schlicht und düster - der Palmenzweig passt perfekt und gibt einen ersten Hinweis auf den Handlungsort der Karibikinsel Camaho.
Der Schreibstil und die Erzählweise der Geschichte sind am Anfang gewöhnungsbedürftig. Es hat ein paar Kapitel gebraucht, bis ich mich eingefunden hatte, doch dann hat es mich nicht mehr gestört. Im Gegenteil war es ein interessanter und andersartiger Kriminalroman. Camaho war der Handlungsplatz der Geschichte und hat einen guten Kontrast zu den vielen England- und USA Kriminalromanen geboten. Der Leser hat vom Autor, der gebürtig aus Grenada stammt, einen guten Einblick in die Kultur und die Lebensart der Menschen auf Camaho vermittelt bekommen.
Die Ermittlungsmethoden waren ungewohnt und ziemlich rückständig. Auch das Verhalten der Männer gegenüber Frauen, die sie als Besitztümer betrachten und die meisten Zeit schlecht behandeln, hat mich ziemlich abgestoßen.

Bis zum Ende wusste ich nicht, was ich von den Charakteren halten sollte, doch im Verlauf der Seiten sind sie mir irgendwie sympathisch geworden, sodass ich mich auf die Fortsetzung freue. Die Geschichte ist teilweise ziemlich verworren, und ich habe lange Zeit keinen roten Faden gesehen, doch am Ende hat sich der Fall gut aufgelöst, und es wurden alle Fragen beantwortet. Allerdings sollte man sich vom Titel nicht täuschen lassen. Wer einen Forensikthriller im Stil von Simon Beckett erwartet, wird enttäuscht werden.

Eine neue und spannende Kulisse auf der Karibikinsel Camaho. Das Buch holt einen aus der Komfortzone und verspricht einige interessante Lesestunden. Mir hat die Andersartigkeit der Geschichte sehr gut gefallen!