Bitte, verklagt mich doch...

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eskimo81 Avatar

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Malka und ihre Familie flieht im Jahre 1913 nach Amerika. In der Annahme, Gold, Geld und Lebensfreude zu finden, landen sie in einer übervölkerten Mietskaserne im Einwanderviertel. Ohne Geld, ohne Nahrung...

Nur wenn alle mithelfen, können sie alle was essen. Listig und raffiniert wie Malka ist, findet sie immer eine Möglichkeit, wenigstens ein bisschen Geld aufzutreiben.

Bis zu dem schicksalhaften Tag. Ein Unglück - Malka wird im Stich gelassen und landet bei der Familie Dinello. Dort lernt sie das Wunder der Eiscreme kennen und lieben...

Das Lesezeichen mit Vokabular ist eine geniale Idee. Leider sind nicht alle Wörter darauf zu finden, was ich dann doch sehr schade fand.

Die Seiten sind relativ dünn, die Kapitel-Überschriften recht klein

Es fiel mir sehr schwer, in den sehr speziellen Schreibstil dreinzufinden. Wechsel zwischen jetzt und früher ohne bewusste Unterteilung. "meine Schätzchen" nervt auf die Dauer.

Die Geschichte ist absolut fantastisch! Vom Tellerwäscher zum reichen Geschäftsmann. Ein Traum, der viele Träumen, für Malka aber zur Wirklichkeit wird. Die Geschichte zeigt alles auf, die Geschehnisse um den Weltkrieg, die Zeit, wie es war, das Leben zu einer Zeit, wo Krieg herrschte, was das für eine Firma / Unternehmung bedeuten konnte. Man merkt, dass die Autorin sich sehr mit allem auseinander gesetzt hat. Man merkt, dass sehr viel geschichtliches gespiegelt wird, wie es wirklich war. Wenn man einmal den Schreibstil verstanden hat, sich darin wohlfühlen konnte, Platz nahm, wurde man durch das Buch geführt, man sah Orte, man fühlte das Eis, man fühlte Verzweiflung, Wut, einfach all die Geschichten und Handlungen. Sie spielen sich vor einem ab, als ob man in einem Theater sitzt und die Schauspieler das Buch vortragen.

Ein Buch, dass besser als jeder Geschichtsunterricht ist! Man lernt so vieles, man sieht das ganze aus einer anderen Sicht, einer Sicht, die meiner Meinung nach nicht so weit verbreitet ist, man aber darüber sprechen sollte bzw. müsste.

Als ich mich endlich mit der Art der Erzählung arrangieren konnte, flog ich nur so durch die Seiten. Eine Art Biographie der ganz anderen Art. Einfach ein wundervolles, warmes und herzliches Buch.

Fazit: Ein wundervolles Buch, leider mit ein paar kleineren Störfaktoren - aber trotz allem ein Buch mit dem Gefühl, des nachhause Kommens.