Die Königin der Orchard Street

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horosoul Avatar

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Klappentext: New York, 1913. Die kleine Malka lebt mitten im Trubel der Straßen und Mietskasernen im Einwandererviertel auf der Lower East Side.
Die meisten hier sind arm, leben von der Hand in den Mund. Doch listig, wie sie ist, lernt Malka schnell, sich im Viertel durchzuschlagen – und trifft dort eines Tages Papa Dinello, der sie in das köstlichste Geheimnis der Welt einweiht: das Wunder der Eiscreme, die Verführung der süßen Magie. Für Malka beginnt eine Tour de Force durch das Leben – und aus dem pfiffigen Mädchen wird die Grande Dame Lillian Dunkle, die »Eiskönigin von Amerika« und berühmt-berüchtigte Herrscherin über ein Eiscreme-Imperium!

Ich will eigentlich gar nicht viel zum Inhalt sagen, da es bei diesem Buch sehr leicht ist zu spoilern. Was ich aber sagen kann: Die Lebensgeschichte von der kleinen Malka, die zur Eiskönigin und ehrgeizigen Frau Lillian Dunkle heranwächst, ist ein Feuerwerk voller Emotionen und Ereignissen. Es war einfach nur unglaublich interessant mitzuerleben, wie sie zu einer völlig anderen Person wurde (anderer Name, neue Religion, neue Familie...), aber irgendwie trotzdem noch die russisch-jüdische naive Malka. Das Buch hat Höhe und Tiefen und man bekommt einfach alles geschildert, was Malkas/Lillians Leben betrifft.
Ich habe die Charaktere geliebt, Malka, die Dinellos, Bert, Flora... jeder hatte seinen Charme!
Aber das alllerallleralllerbeste an diesem Buch ist einfach und simpel: Geschmack.
Während man die Geschichte über verschiedene italienische Eissorten liest und wie sie zubereitet werden, läuft einem wortwörtlich das Wasser im Munde zusammen und es ist eine einzige Geschmacksexplosion, obwohl es nur liest. Ich finde es sehr bewundernswert, dass die Autorin soetwas schafft.
Der Schreibstil war besonders, zum Glück war es aber kein Buch das man mit Augenringen eine ganze Nacht durchsuchtet. Man konnte es genießen und wieder weglegen.
Ein Stern Abzug gibt es aber schon: Zwar habe ich die Rückblicke von Lillian geliebt, wie alles begonnen war, aber die Kapitel in dem es um Lillian als 70-jährige Frau geht, fand ich leider ein wenig langweilig. Spannender fand ich da ihre Vergangenheit.
Fazit: Lesenswertes Buch, macht hungrig!