Die Königin der Orchard Street

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gelinde Avatar

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Die Königin der Orchard Street, von Susan Jane Gilman

Cover:
Eine historische Straßenansicht, mit historischen Autos und einem alten Pferdewagen, der im Buch eine große Rolle spielt. Das Ganze in sepia Farben gehalten. Im rechten vorderen Eck ein kleines Mädchen, das den Leser ganz verloren, oder doch eher hoffnungsvoll oder mutig anschaut.
--Das ganze macht mich sehr neugierig.

Inhalt:
New York, 1913. Malka kommt als Emigrantin (5jährig, russische Jüdin) mit ihrer Familie in New York an. Wie alle, hat es die Familie sehr schwer. Dann verlässt der Vater die Familie und verschwindet einfach. Ein in schwerer Unfall, bei dem Malka nur knapp dem Tod entkommt, wird zum Wendepunkt in ihrem Leben.

Meine Meinung:
Am Anfang hat mich das Buch sofort in seinen Bann gezogen. Die schonungslose Darstellung der Situation der Aus- bzw. Einwanderer, hat mich schwer beeindruckt.
Doch dann ist die Geschichte in meinem Augen recht abgeflacht.
Es wurde mehr und mehr zur Beschreibung eines Lebenslaufs, dem ich emotional nichts mehr abgewinnen konnte.
Obwohl Malka harte Zeiten durchleben musste, wurde sie für mich immer unsympathischer, sie wurde in meinen Augen, hart, bitter und ungerecht. Obwohl sie selber von ganz unten gekommen ist, hat sie sich immer nur genommen was sie selber wollte, wenn es ihr genutzt hat, hat sie anderen auch rücksichtslos geschadet.

Der Schreibstil war soweit flüssig und gut zu lesen, doch insgesamt waren es mir viel zu viele Nebenhandlungen und (für mich) uninteressante Details.
Was mich auch total genervt hat, waren die ständigen Wiederholungen von: …..verklagt mich doch…… und …….meine Schätzchen…..
Teilweise war es für mich auch schwierig (vor allem am Anfang) zu erkennen, in welcher Zeit bin ich jetzt eigentlich, ist Malka jetzt ein Kind oder schon Erwachsen.
Im Verlauf der Geschichte wären auch Jahreszahlen als Kapitelüberschriften hilfreich gewesen.

Autorin:
Susan Jane Gilman, geboren in New York, studierte an der Universität von Michigan. Sie hat bislang drei Sachbucher veröffentlicht, außerdem schreibt sie u.a. für The New York Times. Die Königin der Orchard Street ist ihr erster Roman.
Sie lebt derzeit in Genf und in New York.

Mein Fazit:
Eine interessante Story, ein super Einstieg, doch dann wurde es mir zu langatmig, es konnte mich nicht mehr fesseln.
Deshalb von mir: knappe 3 Sterne.