Die Königin der Orchard Street von Susan Jane Gilman

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tardy Avatar

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Malka wandert 1913 mit ihrer Familie nach New York aus, um dort ein neues, besseres Leben zu beginnen.Dort erhoffen sie sich ein Leben, wie im Schlaraffenland, aber leider kommt alles ganz anders. Das Geld ist knapp, es reicht kaum zum satt werden und so müssen alle Mitglieder der Familie, auch die kleine Malka und ihre Schwester, ihren Beitrag dazu leisten. Eines Tages wird Malka von einem Eiswagen zum Krüppel gefahren. Die Dinellos, denen der Wagen gehört, nehmen sie auf und kümmern sich um sie, Malka fühlt sich jedoch immer als Außenseiterin und wird nie so richtig heimisch in der neuen Familie. Es gelingt ihr zwar mit ihrem Ehrgeiz und ihrer Intelligenz die Eisfirma der Dinellos vor dem Bankrott zu retten, wird aber von ihnen schließlich entlassen, als sie sie nicht mehr brauchen. Sie schwört Rache und baut sich ihr eigenes Eisimperium auf. Und landet letztendlich ganz an der Spitze, als Eiskönigin Amerikas.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn es uns Malka, die sich später Lillian nennt, nicht einfach macht, sie zu mögen. Im Laufe ihres Lebens ist sie zu einer verbitterten, alten Frau geworden, die sprichwörtlich über Leichen geht. Die Geschichte ist schön geschrieben und sehr gut recherchiert. Man kann sich in jede Szene einfach hineinversetzen und schmeckt förmlich die unterschiedlichen Eissorten, so anschaulich sind sie geschildert. Der Leser leidet mit Malka mit, die es nicht leicht hat in ihrem Leben, aber es trotzdem geschafft hat ganz nach oben zu kommen. Aber der Platz an der Spitze ist einsam.

Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und kann es nur weiterempfehlen. Man muss nur sicherstellen, dass man genug Eis im Gefrierschrank hat.