Ein Debütroman mit kleinen Schwächen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
maria-luise Avatar

Von

New York, 1913. Die kleine Malka lebt mitten im Trubel der dicht gedrängten Straßen und übervölkerten Mietskasernen im Einwandererviertel auf der Lower East Side. Die meisten hier sind arm, haben zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel, leben von der Hand in den Mund. Um ihr Essen selbst zu verdienen, wird die kleine Malka von ihrer Mutter auf die Straße zum Arbeiten geschickt mit den Worten; ohne Geld gibt es nichts zu Essen. Malka lernt schnell sich listig und raffiniert im Viertel durchzuschlagen. Und genau da, mitten im abenteuerlichen Gemenge, wo die jiddischen und italienischen Rufe der fahrenden Händler durch die Straßen schallen, wendet sich Malkas Schicksal. Denn dort trifft sie Papa Dinello, der sie in das köstlichste Geheimnis der Welt einweiht: das Wunder der Eiscreme, die Verführung der süßen Magie. Für Malka beginnt eine wahre Tour de Force durch das Leben – und aus dem pfiffigen und erfinderischen Mädchen wird die Grand Dame Lillian Dunkle, die »Eiskönigin von Amerika« und berühmt-berüchtigte Herrscherin über ein Eiscreme-Imperium. Dieser Roman fegt wie ein Wirbelwind durch das 20. Jahrhundert und erzählt die außergewöhnliche Geschichte einer ungezähmten Heldin, eines turbulenten Lebens und der Entdeckung der süßen Magie.
Malka, nicht unbedingt hübsch und nach einem Unfall als Kind gehbehindert, wird von ihrer Mutter verstoßen und von Papa Dinello in seine Familie aufgenommen. Ihre Kindheit ist äußerst schwierig und sehr traurig. Im Laufe der Jahre erkämpft sie sich jedoch eine Akzeptanz bei den Dinellos. Nachdem sie ihren späteren Mann Bert heiratet, wird sie dieses Mal von den Söhnen der Dinellos vor die Tür gesetzt. Und da bricht in ihr ein Zorn und eine Wut auf die Söhne aus, da sie auch gleichzeitig ihre Stellung in der Eisdiele verliert. Sie kämpft sich erbittert gemeinsam mit ihrem Mann Bert weit nach oben und baut mit ihm zusammen ein Eiscreme-Imperium auf. Endlich ist sie die „Eiskönigin Amerikas“, bis sie zu selbstgefällig wird und über eigene Fehler stolpert.
Ein nicht immer ganz leicht zu lesender Roman. Die alte Lilian kommt im Laufe der Geschichte immer wieder zu Wort, sie erzählt ihr Leben im Rückblick, leider sehr sarkastisch und verbittert. Immer schwebte ihr die Angst im Nacken, dass die Dinello Söhne ihr geschäftlich in die Quere kommen könnten. Gerne hätte ich noch gelesen, was aus den Dinello Söhnen geworden bzw. wo diese abgeblieben sind. So einige Handlungen und Personen wurden nur angerissen aber nicht zu Ende gebracht. Einige Zusammenhänge fehlen einfach. Schade, das hätte ich gerne noch gelesen.