Etwas zwiespältige Gefühle

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Malka, Kind jüdischer Einwanderer im New York des frühen 20. Jahrhunderts, ist ein pfiffiges Mädchen, dass sich durchaus zu helfen weiß. Durch einen Unglücksfall kommt sie in Kontakt mit der italienischen Familie Dinello, die ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Speiseeis verdienen. Malka ist intelligent und lernt viel, und so wird aus dem armen jüdischen Mädchen im Laufe der Jahre Lilian Dunkle, die „Eiskönigin von Amerika“, Herrin über ein landesweites Eisimperium.

Ich bin gut in die Geschichte eingestiegen, und hatte besonders im ersten Teil des Buches Spaß an dem sympathischen kleinen Mädchen, dass mit einer großen Klappe und ein wenig schlitzohrig, aber immer irgendwie sympathisch einen Weg fand, weiterzumachen. Im Laufe des Buches schwand meine Sympathie für die erwachsene Frau allerdings immer mehr. Wobei das wohl gerade ein Plus im Schreibstil der Autorin ist, dass sie den Wandel der Protagonistin so gelungen in Worten darstellen kann. Das Buch zeigt deutlich das Leben der einfachen und ärmeren Leute während der Zeiten des beginnenden 20. Jahrhunderts, der Prohibition, während der Weltkriege. Auch viele geschichtliche Fakten - vor allem in Bezug auf die Eiscremeproduktion – werden harmonisch in die Geschichte eingeflochten. Leider gibt es im zweiten und dritten Teil einige Abschnitte, in denen sich die Geschichte etwas zieht, und sich die Spannung des ersten Teils nicht immer aufrecht erhalten lässt. Außerdem nervten mich persönlich beim Lesen einige Formulierungen als Stilmittel der Autorin, was aber in der Originalfassung anders sein mag.

Insgesamt aber ein durchaus gelungenes, unterhaltsamen Buch, dass ich als nette und appetitanregende Unterhaltung durchaus empfehlen kann.