Willkommen im Theater

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rosendorn Avatar

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Ich war extrem gespannt auf dieses doch außergewöhnliche Buch und da ich den Schreibstil von Charlotte Roth sehr gerne mag, habe ich mich gleich in die Welt von Carola Neher fallen lassen.

An sich ist die Geschichte und ihr Werdegang, gespickt von Einblicken zu Berthold Brecht und anderen kleineren Charakteren auch höchst interessant, doch muss ich zugeben, dass ich mich sehr oft auch gelangweilt habe. Das lag daran, dass ich vom Theater an sich nicht sehr begeistert bin und die vielen Szenen in und um der früheren Stücke nicht Herr wurde. Die Konzentration ließ dann jedesmal nach und ich habe sogar schon überlegt nicht mehr weiter zu lesen. Dann kamen aber wieder Stellen, in denen Alfie Henschke (Klabund) mit eingebunden wurde und schon befand ich mich wieder im Sog des Buches.

Klabund war mir von Anfang an sehr sympathisch und mir erschien es so, als wäre er der Einzige mit Herz und Verstand. Bei seinem Schicksal kamen mir sogar sehr oft die Tränen und durch seine Sichtweise erschienen mir der sogenannte Berthold Brecht sowie leider auch Carola Neher sehr kaltherzig. Während Brecht nur seine eigenen Interessen im Kopf hatte, wurde Carola wenigstens im Laufe der Jahre ein wenig herzlicher und mitfühlender. Das hatte sie sicher Klabund zu verdanken und sein Abschied fiel mir unglaublich schwer.

Am Schreibstil der Autorin gibt es nichts zu bemängeln, einzig und allein die vielen Theaterszenen und die benutzten Begriffe, die ich vorher noch nie gehört hatte, hinterließen bei mir einen bitteren Beigeschmack. Daher kann ich auch nur

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