Eine Enttäuschung

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Bea und Irene haben sich im Gefängnis kennengelernt. Nun, mit Anfang 50, kommen beide kurz nacheinander aus dem Knast und müssen sich ein neues Leben aufbauen. Das ist einfacher gesagt als getan und schnell wird klar, dass es so gänzlich ohne Konflikt mit dem Gesetz nicht weiter geht. Die beiden haben allerdings eine klasse Geschäftsidee: Sie gründen eine Rache-Agentur – nur für Frauen. Denn auch wenn das kleine Unternehmen alles andere als legal ist, ihre Prinzipien haben die beiden schon. Ganz anders, als die Konkurrenz-Agentur „Revanche“, die plötzlich auf der Bildfläche erscheint und die Freundinnen herausfordert.

„Die Königin von Lankwitz“ von Max Urlacher beginnt zunächst sehr unterhaltsam. Man fühlt sich gut unterhalten und bringt auch Verständnis für die Situation der beiden Knastfreundinnen auf. Gerade bei einem Besuch an Irenes alter Arbeitsstelle gibt es auch sehr emotionale Momente, die den Leser auch ein wenig zum Nachdenken bringen.
Nach diesem, meiner Meinung nach sehr gutem Start, geht es allerdings rapide bergab. Ich hatte den Eindruck, dass der Autor primär sich selbst für seinen super Humor gefeiert hat, als Wert auf eine stimmige Geschichte zu legen. Es ging rasant zu und wurde für den Leser nicht mehr wirklich nachvollziehbar und damit dann auch langweilig.

Die Protagonistinnen und auch die Nebenfiguren scheint der Autor völlig aus dem Fokus zu verlieren. Ich hatte wirklich den Eindruck, dass er seine Geschichte nicht zu Ende gedacht hat und mehr oder weniger drauf los erzählt hat.

Ich hatte mich sehr auf die Lektüre von „Die Königin von Lankwitz“ gefreut. Letztlich war ich dann froh, als ich die 200 Seiten beendet hatte. Da der Schreibstil wirklich simpel ist, war man immerhin schnell durch, das ganze ist auch relativ groß gedruckt.
Max Urlacher konnte mich, wie man merkt, leider gar nicht überzeugen. Von mir gibt es daher keine Leseempfehlung und die zwei Sterne nur, weil der Einstieg wirklich positiv war.