Skurile Geschichte

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ger6892daerger Avatar

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Das Cover dieses Romans ist eher unspektakulär: Auf einem weißen Hintergrund stehen Titel und Autorenname. Im oberen Teil sehen wir die scherenschnittartige Skizze einer alten Dame ab der Taille, an einem Bein hängt eine Sträflingskugel mit Kette.
In der Geschichte het es um zwei ältere Damen, Irene und Bea, die sich im Frauenknast kennenlernen. Bea sitzt wegen einer Steuersache, in die sie ihr Chef reingeritten hat. Irene hat ihren unbequemen Mann totgefahren und dafür acht Jahre kassiert.
Bea ist zu Beginn der Geschichte gerade entlassen. Nach einigen vergeblichen Versuchen als Prostituierte hat sie jetzt einen alten Rentner bis zu seinem Tod gepflegt, der ihr auch eine stattliche Summe Geld hinterlassen hat. Dafür hat sie sich eine Eigentumswohnung in Lankwitz gekauft.
Dort darf Irene nach ihrer Entlassung auch einziehen. Nach einigen vergeblichen Versuchen, Arbeit zu finden, gründen die beiden eine Ich AG mit kriminellem Hintergrund. Sie wollen Frauen helfen, sich an Männern für erlittenes Leid und Unrecht zu rächen. Das klappt auch ganz prima, Irene sorgt für Autounfälle, bei denen die Männer Prellungen, Brüche und anschließende Reha erleiden.
Das geht so lange gut, bis eine Konkurrenzfirma auftritt. "Revanche de la femme" hatte die gleiche Geschäftsidee und sie wollen Unfallschäden outsourcen.
Daraus entwickelt sich jetzt eine amüsante, teilweise skurile Geschichte, die sich leicht weglesen lässt und dabei den Charme von Berlin aufleben lässt. Die Protagonistinnen sind sehr sympathisch gezeichnet, man kann ihnen ihre Übeltaten nicht krumm nehmen. Urlacher schafft es auch, ein versöhnliches "Happy End" zu konstruieren. Die Lektüre macht Spaß!!