Soldatisch

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tausendmund Avatar

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Die ersten Seiten der Leseprobe haben mich so gar nicht gefesselt. Aber aufgrund des sehr spannenden Klappentextes (der weibliche Körper im Krieg, Haut reagiert auf Gefühle anderer Menschen) und des Covers (was für eine Schönheit!) las ich weiter – und wurde nicht enttäuscht. Lisbeth ist eine rätselhafte Protagonistin, zu Beginn bekommen wir keinerlei Einsicht in ihr Innenleben. Helene Bukowski marschiert mit uns mittels sehr reduzierten Sätzen durch die Geschichte: Lisbeth tut dies, Lisbeth tut das, Lisbeth agiert, Lisbeth reagiert. Der strenge Ton in der Sprache wird aber genau dann interessant, sobald die titelgebende Kriegerin auftritt, die wie Lisbeth im Krieg gedient zu haben scheint. Ich möchte nicht nur thematisch wissen, wie Lisbeths Geschichte weitergeht (bzw. wie sie selbst ihre Vergangenheit erinnert), sondern auch erfahren, was mit der Figur der Kriegerin auf sich hat: Ist sie eine reale Person? Die Manifestation eines Traumas? Ein Archetyp? Oder vielleicht alles in einem?