Keine leichte Lektüre

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bücherfreund54 Avatar

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Helene Bukowski macht es den LeserInnen ihres Romans „Die Kriegerin“ nicht leicht. Obwohl aus der Perspektive der einen Hauptfigur, Lisbeth erzählt, gibt die Erzählerin nur wenig von dem preis, was im Inneren der Figur sich abspielt. Sie schildert die Ereignisse mit Distanz. Dies gilt auch für die zweite Hauptfigur, die bis kurz vor Schluss namenlos bleibt. Der/die LeserIn muss sich die inneren Handlungsmotive und die Befindlichkeit der beiden Hauptfiguren selbst erschließen. So ist es bei Lisbeth ihre Neurodermitis, die immer dann einen Schub bekommt, wenn sich psychische Probleme auftun. Und ihre Träume spielen eine besondere Rolle.
Die erzählerische Distanz passt zum Charakterzug der beiden Frauen, die sich, aus welchen Gründen auch immer, anderen Menschen gegenüber wenig öffnen. Und obwohl sie befreundet sind, öffnen sich auch die beiden Frauen erst am Schluss des Romans, als schon eine Katastrophe droht.
Die Sprache passt sich der Erzählweise an: die Formulierungen sind einfach, fast lakonisch.
Ich fand es schon spannend zu lesen, wie zwei Außenseiterinnen letztlich doch zueinander finden.