Starke Themen

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Lisbeth arbeitet als Floristin und hat für eine Zeit lang bei der Bundeswehr gearbeitet. Während ihrer Grundausbildung lernte sie die Kriegerin kennen. Eines Abends kommt Lisbeth nach Hause, ihr wird alles zu viel und sie flüchtet spontan an die Ostsee. Dort trifft sie auf die Kriegerin in einem Bungalow, wo sie damals schon Zeit mit ihrer Familie verbracht hat. Die Kriegerin ist immer noch als Soldatin im Einsatz und übernimmt immer wieder Einsätze in Afghanistan. Die beiden Frauen haben eine tiefe Bindung zueinander, obwohl sie beide keine Nähe zulassen können.

Helene Bukowski erzählt die Geschichte zweier Frauen, die bei der Bundeswehr im Einsatz sind und obwohl sie jeden Tag Gewalt erfahren und auch ausüben, wollen sie sich selbst nicht verletzlich machen.

Die Thematik des Buchs (und ja auch das wunderschöne Cover) haben mich sofort angesprochen. In der Literatur wird nicht oft von Soldatinnen und der Bundeswehr geschrieben bzw. habe ich noch nichts vergleichbares gelesen.
Ich war nach wenigen Seiten direkt in der Geschichte und mir haben die vielen wiederkehrenden Symbole, wie z.B. die Steine und die nächtlichen Träume sehr gut gefallen.
Die Freundschaft der beiden Frauen, der Umgang mit Traumata, das Einbinden der Neurodermitis und die Zerbrechlichkeit fügen sich unheimlich gut in die Geschichte ein. Durch die nicht lineare Erzählweise, erfahren wir als Leser:innen immer nur Stück für Stück, wie sich alles zusammenfügt. Auch wenn zum Ende nicht alles aufgedeckt wird und viel Interpretationsmöglichkeiten übrig bleiben. Ein paar weniger Themen hätten der Gesamtgeschichte sicherlich gut getan.

Ein Buch mit unheimlich starken und hochaktuellen Themen und einer tollen Schreibweise. 💯