Zwei Kriegerinnen

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jaleki Avatar

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Bevor ich mehr zum Inhalt und zu meiner Meinung von Helene Bukowskis zweitem Roman sagen möchte, erst einmal ein paar Worte zur Buchgestaltung: Wie schön ist denn bitte das Cover? "Die Kriegerin" aus dem Blumenbar-Verlag ist auf alle Fälle eins der schönsten Bücher, die ich seit langem in den Händen gehalten habe.
"Die Kriegerin" handelt von Lisbeth, die unglücklich mit ihrem Leben - Job, Mann, Kind - an die Ostsee flüchtet und dort einer alten Freundin, der Kriegerin, begegnet. Die beiden Frauen kenne sich seit der Grundausbildung bei der Bundeswehr und waren damals unzertrennlich, bis Lisbeth nach einer traumatischen Erfahrung auch von dort geflüchtet ist. Der richtige Name der Kriegerin wird erst sehr spät im Buch verraten, davor definiert sie sich über ihren Beruf und den Kampf, welchem sie täglich als aktive Soldatin ausgesetzt ist.
Aber auch Lisbeth ist meiner Meinung nach eine Kriegerin, die in ihrem Leben viel kämpfen muss und dabei unglaublich empfindsam, aber auch sehr authentisch auf ihre Außenwelt reagiert.
Bukowski behandelt in ihrem Roman sehr viele unterschiedliche Themen, von (sexualisierter) Gewalt, (fehlender) Gleichberechtigung, Trauer, Suizid und PTBS, bis hin zu Freundschaft, Familie, Mutter-sein und Coming-of-Age. Trotz der Fülle an Themen, wirkt der Roman zu keinem Zeitpunkt überladen, alles fügt sich scheinbar perfekt. Bukowskis Schreibstil entwickelt dabei einen Sog, der einen das Buch auf einmal verschlingen lässt. Eine absolute Leseempfehlung.