Eine Geschäftsfrau im viktorianischen England

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
tochteralice Avatar

Von

Eleanor hat das Geschäft ihres Vaters geerbt, der Kunstschätzer war, geerbt, bzw. ist sie mehr oder weniger nahtlos dort hinein gewachsen. Obwohl sie gut ausgebildet ist und ihre eigenen Fähigkeiten selbstbewusst einschätzt, vermisst sie ihn gerade jetzt unendlich: denn sie soll die Kunstsammlung ihrer Jugendliebe - der sich offenbar gerade einer anderen Frau zuwendet - bewerten. Vielmehr soll sie eigentlich seine Absichten in Bezug auf diese beurteilen und von dieser Beurteilung wird es abhängen, ob er diese erbt.

Hier ist sie vor allem emotional stark gefordert, zumal sowohl ihre Nerven als auch ihre Seele gerade Amok laufen. Doch das soll keiner merken.

Ein viktorianischer Roman - allerdings in der Gegenwart verfasst - über eine starke Frau? Nur bedingt, denn ich habe den Eindruck, dass die Autorin Sandra Byrd, die ich bisher noch nicht kannte, nicht gerade eine Vorreiterin in Fragen der Emanzipation ist. Und diese Werte spielen aus meiner Sicht in die Handlung hinein und werten diese dadurch ein wenig ab.

Zumal ich die Autorin nach dieser Lektüre nicht gerade zu den Versiertesten des Francke Verlages, den ich im Übrigen sehr schätze, zählen würde. Und auch nicht zu den Hochkaräterinnen dieses Genres, zu denen aus meiner Sicht ganz klar die Deutsche Elisabeth Büchle und die Südafrikanerin Irma Joubert zählen, die die historischen Einbindungen wie auch die christlichen Werte auf eine ganz andere Art und Weise in ihre Werke einfügen.