Kunsthandel und Intrigen im viktorianischen England

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depechechrissy Avatar

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Aus der Reihe der in letzter Zeit wie Pilze aus dem Boden schießenden Veröffentlichungen über heiratswillige junge Damen von Stand aus dem England des 19. Jahrhunderts (Bridgerton sei dank!) sticht Sandra Byrds „Kunstschätzerin“ angenehm hervor. Ohne Kitsch und Schlüpfrigkeiten, aber dennoch nicht ohne einen potenziellen Heiratskandidaten in Sicht, geht Eleanor im Viktorianischen England als mutige und selbständige Frau ihrer Arbeit als Kunstschätzerin im Betrieb ihres verstorbenen Vaters nach. Sie hat für ein pikantes Projekt so manches moralische Dilemma zwischen enttäuschter Liebe, Gerechtigkeit, falschgemeinter Unterstützung und wirtschaftlichem Überleben aufzulösen. Übt sie Rache, wählt sie unternehmerisch smart oder gewinnt doch die berufliche Ehre und mit ihr das gute Gewissen einer Freundin und ehemaligen Geliebten? Sprachlich ist das Buch gut lesbar, doch hat wegen seiner Ausführlichkeit auch an nicht unbedingt notwendigen Stellen gewisse Längen. Insgesamt jedoch eine schöne Lektüre für Fans historischer Sittengemälde.