Nur eine Frau

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abschuetze Avatar

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Die junge Kuratorin Eleanor übernimmt das Familienunternehmen, das private Kunstsammlungen betreut und wertvolle Sammlerstücke restauriert. Testamentarisch betraut einer ihrer Kunden sie mit dem Auftrag. Sie soll prüfen und entscheiden, ob sie seine Sammlung an dessen Sohn, gleichzeitig ihr Ex-Freund (angeblich ein Nichtsnutz, der irgendwie an Geld kommen will), oder aber an einem Museum übergibt. Von da an überschlagen sich die Ereignisse. Wird Eleanor als alleinstehende Frau im Geschäftsleben und in der Gesellschaft bestehen? Und wird sie ihren Ex-Freund vertrauen können?


Meine Meinung

Der Roman beginnt mit einem Auftrag, der allein schon recht gewagt war in dieser Epoche. Schon schwankt der Leser: War der Auftraggeber so fortschrittlich, dass er einer Frau diesen Auftrag überträgt oder beginnt bereits hier eine Intrige? Interessanter Einstieg ins Buch.

Sandra Byrd versteht es, durch hingehauchte Anspielungen, gesellschaftliche Beziehungen und Intrigen eine gewisse Spannung aufzubauen.
Je nach welchem Gesichtspunkt man an diese Story herangeht beim Lesen, wird auch die Beurteilung des Werkes ausfallen: Liebesroman? Sicher, es besteht eine Zuneigung der Protagonisten. Allerdings geht es meines Erachtens nach nicht vordergründig im diese. Crime? Auch der einfluss dieses Genres fehlt nicht. Und ja, hier wird bereits die Stellung einer alleinstehenden Frau deutlich. Letztendlich der historische Aspekt ... Er steht klar im Mittelpunkt aller Handlungen.
Der Autorin ist sehr gut gelungen, die Stellung der Frau Ende des 19. Jh. herauszuarbeiten.

Die Charaktere waren authentisch. Ich als Leser fühlte mich mitgenommen ins viktorianische England. Zu keiner Zeit hatte ich Schwierigkeiten mit Schreibstil und Wortwahl, sodass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe.

Warum gebe ich dann nur 4 Sterne? Ich weiß es nicht. Es ist so ein Bauchgefühl. Aber wie auch immer: Ich kann dieses Buch auf jeden Fall nur empfehlen.