You better call Carl!
Im Zentrum des Buches steht ein alternder italienischer Mafioso, der mit Tochter und Bodyguard auf Deutschlandreise ist und einen Babysitter benötigt. Zugleich ist eine junge Amerikanerin in Berlin zu Tode gekommen, und der Vater möchte nicht nur wissen, warum sie tot ist, sondern vor allem auch, wer sie getötet hat. Er selbst kann sich nicht darum kümmern, da er im Gefängnis sitzt. Diese beiden Handlungsstränge stehen im Mittelpunkt von Dirk Schmidts „Die Kurve“. Dass sich diese beiden Geschichten erst langsam herausschälen, macht die Lektüre spannend. Fast atemlos verfolgt man die Teammitglieder Carls, die Szenen werden gegeneinander geschnitten, die Action reißt nicht ab.
Die Handlung wird schnell vorangetrieben und springt von Neapel nach Frankfurt und Berlin, aber auch nach Herne und Vincke. Auch im Kölner Dom, in einer Trattoria auf Sylt sowie auf einer Ausfallstraße in Leverkusen („Solche Orte sind der Grund, warum es Deutschrap gibt“) spielen die Geschichten. Schnell wird klar: Carl (Motto: „You Better Call Carl!“) ist der Pate im Hintergrund, der wie ein Marionettenspieler die einzelnen Mitglieder seines Teams in den Einsatz schickt.
Die titelgebende „Kurve“ taucht erst auf Seite 91 auf: es handelt sich dabei um ein früheres Jugendzentrum („irgendwas Ehemaliges“) im Herzen des Ruhrgebiets („in einer Gegend, in der niemand aufwachsen, leben oder tot über einem Zaun hängen möchte“), das heute als Club, Disco und Drogenumschlagplatz fungiert. Dort beginnt alles, dort sitzt Carl und startet seine kriminelle Karriere: „er war älter als alle anderen, ganz leicht untersetzt und trug als Einziger ein richtiges Hemd. Er wirkte, als gehöre ihm die Welt. Und die Kurve sowieso“. Carl ist – wie er selbst sagt – „ja eher der kollegiale Typ, der seinen Mitarbeitern das Vertrauen entgegenbringt, das sie verdienen“. Er ist stets um eine „funktionierende Geschäftsbeziehung“ bemüht: „gegenseitige Wertschätzung. Auftraggeber und Dienstleister auf Augenhöhe in einer auf Respekt und Nachhaltigkeit beruhenden Partnerschaft“. Aber es geht um Mord. Waffen. Drogen. Kunstdiebstahl und vieles mehr.
Dirk Schmidt erweist sich in seinem Thriller als Sprachvirtuose. Er schreibt bisweilen lakonisch, dann wieder ironisch. Immer wieder gelingen ihm Formulierungen mit viel Witz und Prägnanz, die man sich unbedingt aufschreiben oder merken möchte, etwa diese: „Wenn man sich Carls kleine Unternehmung als Restaurant vorstellt, würden die Köche lieber Kunst studieren, die Kellner an der Börse zocken und die Putzleute eine politische Karriere anstreben. Und alle gemeinsam träumen davon, den Laden zu übernehmen, während Carl vor der Tür steht und mit laminierten Speisekarten wedelt“. Große Empfehlung für alle, die sich mal wieder kurzweilig unterhalten lassen möchten!
Die Handlung wird schnell vorangetrieben und springt von Neapel nach Frankfurt und Berlin, aber auch nach Herne und Vincke. Auch im Kölner Dom, in einer Trattoria auf Sylt sowie auf einer Ausfallstraße in Leverkusen („Solche Orte sind der Grund, warum es Deutschrap gibt“) spielen die Geschichten. Schnell wird klar: Carl (Motto: „You Better Call Carl!“) ist der Pate im Hintergrund, der wie ein Marionettenspieler die einzelnen Mitglieder seines Teams in den Einsatz schickt.
Die titelgebende „Kurve“ taucht erst auf Seite 91 auf: es handelt sich dabei um ein früheres Jugendzentrum („irgendwas Ehemaliges“) im Herzen des Ruhrgebiets („in einer Gegend, in der niemand aufwachsen, leben oder tot über einem Zaun hängen möchte“), das heute als Club, Disco und Drogenumschlagplatz fungiert. Dort beginnt alles, dort sitzt Carl und startet seine kriminelle Karriere: „er war älter als alle anderen, ganz leicht untersetzt und trug als Einziger ein richtiges Hemd. Er wirkte, als gehöre ihm die Welt. Und die Kurve sowieso“. Carl ist – wie er selbst sagt – „ja eher der kollegiale Typ, der seinen Mitarbeitern das Vertrauen entgegenbringt, das sie verdienen“. Er ist stets um eine „funktionierende Geschäftsbeziehung“ bemüht: „gegenseitige Wertschätzung. Auftraggeber und Dienstleister auf Augenhöhe in einer auf Respekt und Nachhaltigkeit beruhenden Partnerschaft“. Aber es geht um Mord. Waffen. Drogen. Kunstdiebstahl und vieles mehr.
Dirk Schmidt erweist sich in seinem Thriller als Sprachvirtuose. Er schreibt bisweilen lakonisch, dann wieder ironisch. Immer wieder gelingen ihm Formulierungen mit viel Witz und Prägnanz, die man sich unbedingt aufschreiben oder merken möchte, etwa diese: „Wenn man sich Carls kleine Unternehmung als Restaurant vorstellt, würden die Köche lieber Kunst studieren, die Kellner an der Börse zocken und die Putzleute eine politische Karriere anstreben. Und alle gemeinsam träumen davon, den Laden zu übernehmen, während Carl vor der Tür steht und mit laminierten Speisekarten wedelt“. Große Empfehlung für alle, die sich mal wieder kurzweilig unterhalten lassen möchten!