Die Rolle der Frauen im Nachkriegsdeutschland
Das gebundene Buch aus dem Herder-Verlag zeigt auf dem Schutzumschlage eine Frau mit Sicht in die Ferne. Oder vielmehr in eine ungewisse Zukunft?
In einem lebendigen Schreibstil mit vielen Beispielen schildert die Autorin Miriam Gebhardt die Rolle der Frauen im Nachkriegsdeutschland. Dabei spannt sie den Bogen zum besseren Verständnis von der Beteiligung am NS-Regime bis zu den Nachfolgegenerationen.
Akribisch recherchiert liest es sich unterhaltsam und leicht. Im Spannungsbogen zwischen gesellschaftlichem Anspruch und individuellen Bedürfnissen suchten unsere Mütter und Großmütter ihren Weg. Miriam Gebhardt unterlässt dabei jede Heroisierung, beleuchtet alles differenziert aus unterschiedlichen Perspektiven. Besonders gut hat mir gefallen, dass West- und Ostdeutschland betrachtet und verglichen wurden. Sehr interessant.
Betroffen macht, dass der Anspruch Berufstätigkeit, Mutterschaft und Ehefrau nicht nur zu bewältigen, sondern perfekt zu meistern, immer noch in uns Frauen steckt. Das anzustrebende Frauenbild, orientiert am gesellschaftlichen Leitbild und dies manipuliert durch politische Interessen in Ost wie West zur Erlangung staatlicher Ziele, wurde durch Erziehung bis in die Generation der babyboomer weitergegeben. Mit Staunen und Erschrecken erkenne ich Erziehungsmethoden und daraus resultierende Beschädigungen wieder und gewinne das Verständnis, warum gewählte Kinderlosigkeit zugunsten von beruflicher Hingabe als völliges weibliches Versagen beurteilt wurde.
Die lebendige Geschichtsaufarbeitung wird durch Fakten und Statistiken belegt, Auszüge aus Tagebüchern von Zeitzeuginnen sind besonders spannend. Auch ein paar Schwarz-/Weiss-Fotos sind enthalten, dazu ein umfangreiches Quellenverzeichnis und Anmerkungen.
Sehr empfehlenswerte Geschichtsaufarbeitung!
In einem lebendigen Schreibstil mit vielen Beispielen schildert die Autorin Miriam Gebhardt die Rolle der Frauen im Nachkriegsdeutschland. Dabei spannt sie den Bogen zum besseren Verständnis von der Beteiligung am NS-Regime bis zu den Nachfolgegenerationen.
Akribisch recherchiert liest es sich unterhaltsam und leicht. Im Spannungsbogen zwischen gesellschaftlichem Anspruch und individuellen Bedürfnissen suchten unsere Mütter und Großmütter ihren Weg. Miriam Gebhardt unterlässt dabei jede Heroisierung, beleuchtet alles differenziert aus unterschiedlichen Perspektiven. Besonders gut hat mir gefallen, dass West- und Ostdeutschland betrachtet und verglichen wurden. Sehr interessant.
Betroffen macht, dass der Anspruch Berufstätigkeit, Mutterschaft und Ehefrau nicht nur zu bewältigen, sondern perfekt zu meistern, immer noch in uns Frauen steckt. Das anzustrebende Frauenbild, orientiert am gesellschaftlichen Leitbild und dies manipuliert durch politische Interessen in Ost wie West zur Erlangung staatlicher Ziele, wurde durch Erziehung bis in die Generation der babyboomer weitergegeben. Mit Staunen und Erschrecken erkenne ich Erziehungsmethoden und daraus resultierende Beschädigungen wieder und gewinne das Verständnis, warum gewählte Kinderlosigkeit zugunsten von beruflicher Hingabe als völliges weibliches Versagen beurteilt wurde.
Die lebendige Geschichtsaufarbeitung wird durch Fakten und Statistiken belegt, Auszüge aus Tagebüchern von Zeitzeuginnen sind besonders spannend. Auch ein paar Schwarz-/Weiss-Fotos sind enthalten, dazu ein umfangreiches Quellenverzeichnis und Anmerkungen.
Sehr empfehlenswerte Geschichtsaufarbeitung!